© 1970 Walt Disney Studios
Quelle: Deadline
Disney gräbt immer tiefer im eigenen Katalog von Zeichentrickfilmen, um diese als Realfilme oder CGI-Remakes neu zu adaptieren. Kein Wunder, denn abgesehen von seltenen gefloppten Ausnahmen wie Dumbo, ist es ein Milliardengeschäft und neben Marvel, Star Wars und Animationsfilmen ein wichtiges Standbein des Studios. Filme wie The Jungle Book, Der König der Löwen, Aladdin und Die Schöne und das Biest zählten zu den größten Hits des Studios in den letzten Jahren. Dagegen lässt sich schwer argumentieren, auch wenn den meisten dieser Neuverfilmungen – ebenfalls mit wenigen Ausnahmen wie Cruella – meiner Meinung nach die Magie der Vorlagen fehlte. Diese wurde häufig in einer Flut von Computereffekten ertränkt.
Letztes Jahr wurde eine Neuadaption des 1970-Hits Aristocats als Realfilm/Animations-Hybride angekündigt. Wie Industrie-Portal Deadline gestern berichtet hat, wird der Musiker und DJ Questlove alias Ahmir Thompson mit dem Film sein Spielfilm-Regiedebüt feiern. Questlove gewann letztes Jahr mit seiner Musik-Doku Summer of Soul (…Or, When the Revolution Could Not Be Televised) den Dokumentarfilm-Oscar und erhielt seitdem viele Spielfilm-Angebote. Aus diesen hat er sich für Aristocats entschieden. Will Gluck (Peter Hase) und Keith Bunin (Horns) schrieben das Drehbuch zum neuen Aristocats-Film.
Im Originalfilm findet eine verwöhnte Familie Katzenfamilie aus Paris heraus, dass ihr Besitzer ihnen sein Vermögen vererbt hat. Der neidische Butler entführt sie und setzt sie auf dem Land aus. Mit Hilfe eines charmanten Straßenkaters versuchen sie, rechtzeitig nach Hause zurückzukehren.
Ich vermute, dass die Aristocats-Neuverfilmung ähnlich aussehen wird wie Disneys Realadaption von Susi und Strolch, in der computeranimierte Tiere neben echten Menschen zu sehen waren. Susi und Strolch wurde direkt für Disney+ produziert, Aristocats peilt aktuell eine Kinoauswertung an. Ein Charakter aus dem Originalfilm wird es höchstens in stark abgewandelter Form ins Remake schaffen: die Siamkatze Shun Gon, die als übertriebene Karikatur eines Asiaten mit Essstäbchen Klavier spielt und schlechtes Englisch singt. Sie ist der Grund, weshalb Aristocats neben fünf weiteren Zeichentrickfilmen bei Disney+ mit einer aufklärenden Warnung über rassistische Inhalte versehen wurde.