Quellen: Splendid Film, Saban Films
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Bruce-Willis-Fans in den letzten Jahren voll auf ihre Kosten kamen. Schließlich war der Schauspieler seit 2018 in mehr als 30 (!) Filmen zu sehen. Wer einige dieser Filme jedoch gesehen hat, weiß, dass es da wenig zu feiern gibt. Mit seltenen Ausnahmen wie Death Wish, Glass und Motherless Brooklyn liefen diese Filme nicht im Kino und wurden mit niedrigen Budgets und schlechten Drehbüchern produziert. Doch war allem war es nicht mehr der Bruce Willis, den die Fans seiner Hits wie Stirb langsam, Sixth Sense, Armageddon oder Last Boy Scout lieben. Mit ausdruckloser Mimik, monotonem Ablesen der Dialoge und einem generellen Gefühl der geistigen Abwesenheit erweckten seine meist auf wenige Szenen begrenzen Auftritte den Eindruck, als würde Willis einfach nur für minimalen Einsatz abkassieren wollen.
Seit dem letzten Jahr kennen wir leider die traurige Wahrheit: Willis leidet seit einiger Zeit an einer Aphasie, die sich später als Symptom einer Demenzerkrankung herausgestellt hat. Sie beeinträchtigt Willis' Gedächtnis, seine Sprache und seine Mimik. Vor fast genau einem Jahr gab seine Familie die Diagnose bekannt und kündigte an, dass Willis den Ruhestand antreten würde. Falls Ihr Euch wundert, weshalb seitdem dennoch fast jeden Monat ein neuer Billigfilm mit Willis auf den Markt kam, darunter sogar eine komplette Action-Trilogie – sie wurden alle im Schnelldurchlauf noch vor seinem Ruhestand abgedreht. Tatsächlich befanden sich bereits elf (!!) abgedrehte Filme mit Willis in der Pipeline, als sein Ruhestand angekündigt wurde.
Doch nun ist der Abschluss seiner 40-jährigen Schauspielkarriere zum Greifen nah. Mit Assassin – Every Body Is a Weapon ist vorgestern in den USA Willis' finaler Film in ausgewählten Kinos und über Video-On-Demand erschienen. Auch ein deutscher Veröffentlichungstermin steht schon fest. Splendid wird Assassin am 30.06.2023 hierzulande auf DVD und Blu-ray herausbringen.
Assassin stammt zur Abwechslung mal nicht von Edward John Drake und Corey Large, die sich für viele Rohrkrepierer mit Willis aus den letzten Jahren verantwortlich zeichneten, sondern vom Regie-Newcomer Jesse Atlas, der auch das Drehbuch mitgeschrieben hat, was vielleicht Hoffnung auf einen passablen Film gibt. Oder auch nicht, wenn man sich die ersten vernichtenden Kritiken aus den USA anschaut. Willis spielt in dem Film Valmora, den Anführer einer privaten Militärorganisation, die einen futuristischen Mikrochip entwickelt, der Agenten ermöglicht, in die Körper anderer Menschen zu schlüpfen, um in diesen tödliche Missionen und Auftragsmorde auszuführen. Und, ja, das ist auch mehr oder weniger der Plot von Brandon Cronenbergs Possessor.
Als ein Agent (Mustafa Shakir) auf einer geheimen Mission getötet wird, nimmt seine Ehefrau (Nomzamo Mbatha) seinen Platz ein, um die Wahrheit herauszufinden und den Mörder zur Strecke zu bringen. "Prison Break"-Darsteller Dominic Purcell spielt in dem Film einen skrupellosen Killer.
Unten findet Ihr den US-Trailer und das Poster zu Assassin. Sobald der deutsche Trailer zum Film erscheint, werden wir den Artikel entsprechend ergänzen.
Werdet Ihr Euch Willis' Abschlussfilm anschauen oder zieht Ihr es stattdessen vor, ihn für seine früheren und besseren Filme in Erinnerung zu behalten?