Speak-No-Evil-Regisseur verfilmt Takashi Miikes Audition neu

Es ist mehr als zehn Jahre her seit wir berichtet haben, dass der legendäre Hollywood-Produzent Mario Kassar, dem wir u. a. Filme wie Rambo, Terminator und Basic Instinct zu verdanken haben, die Filmrechte am japanischen Horrorroman "Audition" von Ryū Murakami erworben hat, der bereits vom Kultregisseur Takashi Miike 1999 adaptiert wurde. Der australische Regisseur Richard Gray wurde damals für die Neuadaption verpflichtet, die abgesehen von den Namen ziemlich genau der Handlung der Vorlage folgen sollte. Die Begeisterung über eine Audition-Neuverfilmung hielt sich unter Cineasten angesichts der Beliebtheit von Miikes Film in Grenzen und das Projekt nahm nie ernsthaft Fahrt auf, sondern verschwand ein Jahrzehnt lang in Hollywoods berüchtigter Entwicklungshölle.

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben und jetzt hat Kassar einen neuen, deutlich interessanteren Regisseur gefunden, der das Remake verwirklichen soll. Der dänische Filmemacher Christian Tafdrup, der mit seinem bitterbösen Psychothriller Speak No Evil vor einigen Jahren große Wellen im Genrekino schlug, schreibt das Drehbuch zur Neuverfilmung gemeinsam mit seinem Bruder Mads Tafdrup und wird den Film für Focus Features inszenieren. Cineverse, die Produktionsfirma hinter Terrifier 3, zählt zu den ausführenden Produzenten des Films, ebenso wie Romanautor Murakami.

Dass ausgerechnet Tafdrup ein Audition-Remake für ein Hollywood-Studio drehen wird, entbehrt nicht einer gewissen Ironie, denn erst letztes Jahr klagte Tafdrup noch lautstark über die Neuauflage von Speak No Evil, die von Blumhouse für Universal (das Mutterstudio von Focus Features) produziert wurde.

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Es ist letztlich eine Glaubensfrage, ob man ein Remake mit dem Original vergleichen oder als eigenständigen Film sehen sollte. Die US-Version von Speak No Evil war ein hochspannender Thriller mit einem stets großartigen James McAvoy als Psychopath, der sich in den ersten zwei Dritteln sehr nah an die Vorlage hielt, jedoch ein deutlich leichter verdauliches und mainstreamtauglicheres Ende hatte verglichen zum geradezu niederschmetternd deprimierenden Originalfilm von Tafdrup. Tafdrup hasste das Hollywood-Ende und das gibt immerhin Hoffnung für sein Audition-Remake, denn Miikes Film war harte, schonungslose Kost, die einem noch lange nach dem Abspann einen Schauer über die Rücken jagte.

Miikes Audition handelt von einem Witwer, der aus Verzweiflung mithilfe seines Freundes ein vorgetäuschtes Film-Casting arrangiert, um eine Freundin zu finden. Seine Wahl fällt auf die schüchterne und zugleich faszinierende Asami. Sie hat jedoch einige dunkle Geheimnisse. Einige der denkwürdigsten Szenen des Films involvieren einen großen Sack und Klaviersaiten und mehr werde ich an dieser Stelle nicht schreiben, sondern kann den Film allen Genrefans, die nicht sonderlich zartbesaitet sind, empfehlen.

Quelle: Deadline

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