Aurora: Oscargewinnerin Kathryn Bigelow dreht für Netflix ihren ersten Film seit 2017

Kathryn Bigelow am Set von Zero Dark Thirty © 2012 Sony Pictures

Quelle: The Hollywood Reporter

Letzten Monat hat Jane Campion (The Power of the Dog) erst als dritte Frau überhaupt in der 94-jährigen Geschichte der Oscars den Preis für die beste Regie gewonnen. Auch im Vorjahr wurde mit Chloé Zhao für Nomadland in der Kategorie eine Frau ausgezeichnet. Die allererste Frau, die von der Academy als Regisseurin mit einem Oscar prämiert wurde, war Kathryn Bigelow für ihr Kriegsdrama Tödliches Kommando – The Hurt Locker. Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass die erste oscarprämierte Regisseurin ihren Preis für einen Film aus einem traditionell von Männern dominierten Genre gewonnen hat. Doch Bigelow beugte sich nie Geschlechterstereotypen in Hollywood. James Camerons Ex-Frau hat in Vergangenheit schon packende Horror-, Science-Fiction- und Actionfilme inszeniert und immer wieder eindrucksvoll bewiesen, dass es keinen Grund gibt, wieso Frauen diese Filme nicht genauso gut (oder gar besser) drehen könnten wie Männer.

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Auch Zero Dark Thirty, Bigelows Nachfolger zu ihrem Oscarsieger, wurde als "Bester Film" nominiert, auch wenn die Filmemacherin selbst aus der Regie-Kategorie überraschend ausgelassen wurde. Ihr letzter Film Detroit über die Bürgeraufstände von Detroit im Jahr 1967, in deren Verlauf Polizisten drei rassistisch motivierte Morde in einem Motel begangen haben, erhielt zwar positive Kritiken, floppte aber an den Kinokassen und ging bei den Oscarnominierungen leer aus.

Bigelow ist eine Regisseurin, die mit ihren neuen Projekten meist Zeit lässt und sie sorgfältig aussucht. Zwischen Zero Dark Thirty und Detroit vergingen fünf Jahre, und erst fünf Jahre nach Detroit wurde nun ihr neustes Projekt angekündigt. Für Netflix wird Bigelow den Katastrophenfilm Aurora inszenieren. Es wird ihr erster Film für einen Streaming-Dienst sein und mit einem Budget von mehr als $100 Mio auch ihr teuerster werden.

Basierend auf dem kommenden Roman von David Koepp (Jurassic Park) handelt Aurora von einem Solarsturm, der die meisten Stromnetze der Welt außer Betrieb setzt und die Menschheit in Chaos stürzt. Die Geschichte folgt einer geschiedenen Mutter, die alles, was in ihrer Macht steht, tut, um ihr Kind und ihren entfremdeten Bruder, einen wohlhabenden CEO aus Silicon Valley, der einen Luxusbunker in der Wüste für solch einen Notfall bauen ließ, zu beschützen. Im Vordergrund des Romans soll der Überlebenskampf der Figuren während des Zusammenbruchs der sozialen Ordnung vor dem Hintergrund einer katastrophalen weltweiten Energiekrise stehen.

Der Roman wird am 7. Juni in den USA veröffentlicht und Koepp selbst hat ihn auch als Drehbuch adaptiert. Stephen King und "Das Damengambit"-Schöpfer Scott Frank haben den Roman bereits gelesen und schwärmen von ihm. Wenn offenbar auch Bigelow die Vorlage interessant fand und daraus einen Film machen will, dann bin ich sehr gespannt. The Hurt Locker ist ein phänomenaler Film, aber auch Strange Days, Gefährliche Brandung und Near Dark finde ich von ihren älteren Filmen großartig. Ich bin auch neugierig, was sie aus ihrem bis dato größten Budget machen wird.

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