© 2009 20th Century Studios
Quelle: Arnold Schwarzenegger YouTube
James Camerons Lebensmission, die Fertigstellung von zig Avatar-Sequels, wird vermutlich eines Tages eine eigene Dokumentation inspirieren, die möglicherweise sogar interessanter sein wird als die Filme selbst.
Nachdem der erste Avatar, so visionär seinerzeit sein 3D-Look, so simpel sein Plot, im Winter 2009/2010 für neun Oscars nominiert und zum weltweit umsatzstärksten Film aller Zeiten wurde, und damit Camerons eigenen Titanic entthronte, stand fest: Es wird Sequels geben. Was bei Titanic noch ein Ding der Unmöglichkeit war, bot sich bei Avatar natürlich an. Und warum nur ein Sequel, wenn man gleich zwei machen kann? Oder drei. Oder auch vier. So viele Avatar-Filme hat 20th Century Fox bereits terminiert, noch bevor das Studio von Disney aufgekauft wurde. Eigentlich sollte Avatar 2 ja schon 2014 in die Kinos kommen, denn man will ja das Eisen schmieden, solange es heiß ist, und der Hype um Avatar und 3D noch groß war. Man hat jedoch die Rechnung ohne Camerons extrem ambitionierte Pläne für die Fortsetzungen gemacht, mit denen er Kinospektakel abermals neu erfinden will. Es wurde verschoben, und verschoben, und verschoben. Acht Verschiebungen später, zuletzt aufgrund der Corona-Krise, soll Avatar 2 am 14.12.2022 in unsere Kinos kommen. Avatar 3 bis 5 folgen dann jeweils im Zwei-Jahres-Rhythmus am 16.12.2024, 18.12.2026 und 20.12.2028 – falls die Welt, wie wir sie kennen, bis dahin überhaupt noch existiert.
Bereits im September 2017 begann die zeitgleiche Produktion von Avatar 2 und Avatar 3 mit den Darstellern in Kalifornien. Anfang 2019 haben wir berichtet, die Dreharbeiten zu den Sequels seien abgeschlossen. Das stimmte jedoch nur zum Teil, denn gemeint waren die umfassenden Motion-Capture-Aufnahmen der Schauspieler. Was noch bevorstand, war der nicht minder umfangreiche Dreh von Realszenen (ja, die gibt’s tatsächlich auch) in Neuseeland. Dieser wurde durch Corona unterbrochen, doch zum Glück hat Neuseeland die Pandemie schneller in den Griff bekommen als die meisten anderen Länder, sodass Cameron bereits im Juni die Dreharbeiten fortsetzen konnte.
Auch diese nähern sich jetzt tatsächlich dem Ende. Wie Cameron in einem Interview mit seinem alten Freund Arnold Schwarzenegger verraten hat, ist Avatar 2 jetzt komplett abgedreht, und Avatar 3 steht kurz vor Drehabschluss: (aus dem Englischen)
Wir haben etwa viereinhalb Monate der Produktion verloren. Als Ergebnis wurden wir um ein weiteres ganzes Jahr nach hinten verschoben, bis Dezember 2022. Das wurde bereits angekündigt. Aber es bedeutet nicht, dass ich ein Jahr mehr habe, um den Film fertigzustellen, denn an dem Tag, an dem wir mit Avatar 2 fertig sind, fangen wir einfach an, an Avatar 3 zu arbeiten. Da sind wir jetzt. Ich drehe aktuell in Neuseeland. Wir drehen die verbleibenden Realaufnahmen. Uns fehlen noch etwa zehn Prozent. Wir sind zu 100% mit Avatar 2 fertig, und wir sind zu etwa 95% fertig mit Avatar 3. Wir haben so ein großes Glück, dass wir diesen Produktionsort vor Jahren gewählt haben.
Die Arbeit an den Sequels ist dann natürlich noch lange nicht vorüber, denn es steht noch eine lange Post-Production bevor, in der die Welt von Pandora digital erschaffen werden wird.
Was Avatar 4 und 5 betrifft, so werden diese laut Cameron erst in Produktion gehen, wenn man weiß, ob Avatar 2 überhaupt gut genug an den Kinokassen abschneidet. So viele Jahre nach dem ersten Avatar kann man nur noch schwer abschätzen, wie groß die Begeisterung für potenzielle Nachfolger ist. Ich bin, ehrlich gesagt, auch etwas skeptisch, ob es überhaupt noch so etwas wie Avatar-Hype gibt, doch ich weiß es auch besser, als dass ich Camerons Fähigkeit, einen gigantisch erfolgreichen Blockbuster abzuliefern, infrage stellen würde.
Worum es genau in Avatar 2 und dem Rest gehen wird, ist noch nicht genau bekannt, doch wir werden viel mehr von der Welt von Pandora darin sehen und andere Stämme der Na’vi kennenlernen, darunter eine Tauchernation. Im Zusammenhang mit dieser wird es viele spektakuläre Unterwasser-Szenen in den Fortsetzungen geben.
Sam Worthington, Zoe Saldana, Giovanni Ribisi, Joel David Moore und Deelep Rao kehren aus dem ersten Film zurück, ebenso wie Stephen Lang und Sigourney Weaver, obwohl die Charaktere der letzten beiden im ersten Film gestorben sind. Laut Weaver wird sie eine ganz neue Figur in dem Film verkörpern, und Stephen Lang soll als Quaritch der Haupt-Antagonist aller kommenden vier Filme sein, wie auch immer das möglich sein wird.
Eine neue Schlüsselrolle übernimmt Kate Winslet, die erstmals seit Titanic wieder mit Cameron zusammenarbeitet. Sie wird Ronal verkörpern, eine Freitaucherin aus dem Na’vi-Stamm der Metkayina. Es ist Winslets erste Motion-Capture Rolle. Neue menschliche Rollen spielen in den Sequels Edie Falco ("Nurse Jackie"), Michelle Yeoh (Tiger and Dragon) und Jemaine Clement (5 Zimmer Küche Sarg). Ebenfalls dabei in noch unbekannten Rollen sind Oona Chaplin ("Game of Thrones") als eine Schlüsselfigur, die in allen vier Teilen auftreten soll, und Fast-&-Furious-Star Vin Diesel.
Inzwischen glaube ich erst, dass Avatar 2 wirklich existiert, wenn ich mit meiner 3D-Brille (oder ohne, je nachdem, wie weit die Technologie bis dahin sein wird) im Kinosaal sitze.
Das Arnie/Cameron-Interview könnt Ihr unten sehen: