Zoe Saldaña in Avatar – Aufbruch nach Pandora © 2009 20th Century Studios
Quelle: The Hot Mic
Wer unserer Seite schon länger folgt, weiß, dass wir selten Gerüchte berichten, sondern uns in aller Regel auf einige wenige zuverlässige, verifizierte Quellen wie Variety, Deadline, The Hollywood Reporter oder TVLine berufen, deren Ruf in der Welt des Film- und Fernsehjournalismus sehr seriös ist. Und schon gar nicht berichten wir von Gerüchten, ohne diese explizit als solche zu kennzeichnen, nur um mit einer Clickbait-Überschrift abzustauben, wie es so manche Kolleginnen und Kollegen für größeren Seiten machen, die an dieser Stelle nicht genannt werden sollen (aber Ihr wisst vermutlich, wer er es ist).
Doch hin und wieder kommt ein Gerücht, das einfach so genüsslich aufregend oder haarsträubend ist, dass ich einfach nicht umhin kann, meine LeserInnen daran teilhaben zu lassen. Aber seid gewarnt, aktuell handelt es sich eben noch um ein Gerücht, auch wenn dessen Quelle, der ehemalige Variety-Journalist und Hollywood-Insider Jeff Sneider, in Vergangenheit mit seinen Behauptungen sehr häufig richtig lag. Diesmal räumt aber auch er ein, dass er noch nicht die Korrektheit seiner Quelle verifizieren konnte. Also… los geht’s.
Laut Sneider hat James Cameron kürzlich eine erste Rohschnittfassung des bereits abgedrehten dritten Avatar-Films vorgelegt und diese ist aktuell… neun Stunden lang. Jep, neun Stunden. Länger als die ersten zwei Filme zusammengenommen und fast so lang wie die neuneinhalbstündige Shoah-Doku von Claude Lanzmann. Der erste Avatar war in seiner Kinofassung 162 Minuten lang, die Fortsetzung Avatar: The Way of Water 193 Minuten.
Man sollte dazu jedoch anmerken, dass der Rohschnitt, auch als Assembly Cut bekannt, im Prinzip jede einzelne Minute des Films umfasst, die bei den Dreharbeiten eingefangen wurde, ohne jegliches Vorsortieren, Schnitt oder Kürzungen. Nicht selten sind diese Assembly Cuts vier bis fünf Stunden lang. Der Rohschnitt von Guy Ritchies King Arthur: Legend of the Sword war dreieinhalb Stunden lang, vom ersten Black Panther vier Stunden. Im Schneideraum entsteht daraus dann der fertige Film. Dass das Ausgangsmaterial bei Avatar 3 jedoch neun Stunden lang sein soll, ist dennoch wahnsinnig.
Doch laut Sneiders Quelle wird es noch verrückter, denn angeblich besteht Cameron darauf, die visuellen Effekte für die gesamte neunstündige Fassung fertigzustellen, bevor er sich entscheidet, was davon in der Kinofassung überhaupt erhalten bleiben soll. Das bedeutet, dass Man vermutlich Summen in zwei- oder gar dreistelliger Millionenhöhe für Effekte investieren würde, die niemals zu sehen sein würden, denn Avatar 3 wird wohl kaum länger als vier Stunden lang im Kino sein.
Wie gesagt, das alles ist aktuell noch ein Gerücht und mit einer Prise gesunder Skepsis zu genießen, doch wenn es einen größenwahnsinnigen Filmemacher in Hollywood gibt, dem ich das zutraue, dann Cameron.
Avatar 3 soll voraussichtlich am 18.12.2024 in unsere Kinos kommen und wird höchstwahrscheinlich erscheinen, unabhängig davon, wie sich der zweite Film an den Kinokassen schlägt, da er bereits im Kasten ist. Ob Avatar 4 und 5 hingegen kommen, hängt davon ab, wie The Way of Water läuft. Bislang sieht es ganz gut aus, in den ersten drei Tagen hat der Film weltweit rund $180 Mio eingenommen und hat die ganze Weihnachtszeit konkurrenzlos vor sich.
Habt Ihr Avatar: The Way of Water gesehen und fandet Ihr zu lang?