Quelle: Studiocanal
Filmbiografien, im Fachjargon auch Biopics genannt, sind so alt wie das Kino selbst und haben ihre Beliebtheit bei den Zuschauern nie eingebüßt. Mit Biopics über berühmte Persönlichkeiten kann man nicht nur Kasse machen, sondern auch Oscars gewinnen. Letztes Jahr wurde Christopher Nolans Oppenheimer mit fast einer Milliarde US-Dollar Einspiel zum erfolgreichsten Biopic aller Zeiten und ist aktuell auch der Favorit im Oscar-Rennen.
Es ist natürlich ungewöhnlich, dass ein Film über einen Physiker zu einem regelrechten Blockbuster wird. Die meisten erfolgreichen Biopics handeln von Musikern. Filmbiografien von berühmten und häufig bereits verstorbenen Sängerinnen und Sängern haben eine lange Tradition in Hollywood, doch in den letzten zehn Jahren stehen sie höher im Kurs denn je. Straight Outta Compton, Bohemian Rhapsody, Rocketman und Elvis waren große Kassenhits und wurden für insgesamt 15 Oscars nominiert.
Der Erfolg dieser Filme löste natürlich eine regelrechte Welle von Musiker-Biopics aus. Timothée Chalamet wird demnächst unter der Regie des Walk-the-Line-Machers James Mangold Bob Dylan spielen; Lucy Boynton verkörpert Marianne Faithfull; Michael Jacksons Neffe Jaafar Jackson spielt demnächst unter Antoina Fuquas Regie seinen berühmten Onkel; Biopics über Boy George, Prince, Michael und die BeeGees befinden sich in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung.
Während wir auf diese Filme noch etwas länger warten müssen, kommen in den nächsten Monaten bereits zwei Biopics über jung verstorbene Musiklegenden in die Kinos. Am 11. Februar startet Bob Marley: One Love mit Kingsley Ben-Adir (Barbie) in der Rolle des Reggae-Pioniers. Zwei Monate später kommt dann Shooting Star Marisa Abela, am besten bekannt aus der Serie "Industry", als Soul-Ikone Amy Winehouse in Back to Black in unsere Kinos. Studiocanal hat den ersten Teaser-Trailer zum Film veröffentlicht, den Ihr in dern englischen Originalfassung unten sehen könnt:
Benannt nach ihrem zweiten und leider letzten Album, erzählt Back to Black von den bescheidenen Anfängen der britischen Sängerin, ihrem weltweiten Durchbruch und ihrem turbulenten Privatleben bis zu ihrem tragischen Tod an Alkoholvergiftung 2011. Genau wie Jim Morrison, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Kurt Cobain und Brian Jones wurde sie nur 27 Jahre alt. Nach ihrem Tod kehrte "Back to Black" in die Charts zurück und wurde zu einem der meistverkauften Alben aller Zeiten in Großbritannien.
Auch Marisa Abela ist aktuell 27 und wie Winehouse hat sie jüdische Wurzeln. Das war ein wichtiger Faktor bei der Besetzung der Rolle. Optisch ähnelt sie in manchen Aufnahmen und aus bestimmten Blickwinkeln Winehouse sehr, in anderen hingegen gar nicht. Aber letztlich ist das nicht der entscheidende Faktor, denn auch Joaquin Phoenix sah nicht wie Johnny Cash aus, die Performance in Walk the Line war aber großartig.
Jack O’Connell ("Godless") spielt in dem Film Winehouses Ex-Mann Blake Fielder-Civil. Eddie Marsan (Sherlock Holmes) und Juliet Cowan ("The Power") spielen ihre Eltern und Lesley Manville (Der seidene Faden) ihre Großmutter.
Fifty-Shades-of-Grey-Regisseurin Sam Taylor-Jones inszenierte Back to Black nach einem Drehbuch von Matt Greenhalgh. Die beiden arbeiteten bereits an Taylor-Johnsons Regiedebüt Nowhere Boy über den jungen John Lennon zusammen. Außerdem schrieb Greenhalgh das Drehbuch zu Control, dem Film über den jung verstorbenen Joy-Division-Sänger Ian Curtis. Control ist ein unterschätzter, immer noch zu wenig bekannter Geheimtipp und die Beteiligung von dessen Autor an Back to Black lässt mich hoffen, dass der Film besser als ein generisches Biopic wird, das die wichtigsten Stationen im Leben der Sängerin abklopft.
Hier noch das offizielle Poster zum Film, der am 18. April in Deutschland starten soll.
