Quelle: Broad Green Pictures
Sein Durchbruch gelang Billy Bob Thornton erst verhältnismäßig spät. Erst mit 41, als er das Drama Sling Blade selbst schrieb, inszenierte und auch die Hauptrolle spielte, wurde man auf ihn wirklich aufmerksam. Als Lohn gab es gleich eine Oscarnominierung als Hauptdarsteller und eine goldene Statue für seine Arbeit als Autor. In den 20 darauffolgenden Jahren avancierte er zu einem der vielfältigsten Charakterdarsteller der Traumfabrik, der sowohl in kleineren, von der Kritik gefeierten Produktionen wie Ein einfacher Plan und Monster’s Ball als auch in Big-Budget-Filmen wie Armageddon und Eagle Eye zu sehen war.
Ein Film mit Thornton war es jedoch, für den die meisten Filmfans ihn vor 13 Jahren ins Herz geschlossen haben – Bad Santa. Die bitterböse Weihnachtskomödie über einen saufenden, sexsüchtigen Dieb, der sich als Kaufhaus-Weihnachtsmann engagieren lässt und die Kaufhäuser mit seinem Partner Marcus (Tony Cox) ausraubt, wurde auf Anhieb zu einem alljährlichen Kult-Klassiker unter Weihnachtsfilmen, eine herrliche Abwechslung zu den zuckersüßen Weihnachtsstreifen, die Hollywood ansonsten Jahr für Jahr produziert.
Obwohl man kaum noch damit gerechnet hat, kehrt Thornton dieses Jahr als "Bad Santa" Willie Soke in die Kinos zurück. Am 24. November startet Bad Santa 2 in unseren Kinos und als Beweis für dessen Existenz (schließlich wurde schon viele Jahre über ein Sequel geredet, ohne dass etwas dabei herauskam), haben wir auch den ersten Teaser zum Film, der allerdings noch wenig aussagekräftig ist:
Nicht nur Thornton kehrt in seiner Paraderolle aus Teil 1 zurück, er bringt auch noch Tony Cox als seinen Weggefährten Marcus und Brett Kelly als pummeligen und gutmütigen Thurman Merman, Willies Draht zur Menschlichkeit, zurück. Lauren Graham ist leider nicht mehr dabei; Willies Objekt der Begierde stellt diesmal "Mad Men"-Star Christina Hendricks dar. Sie spielt Diane, die kurvenreiche aber prüde Präsidentin einer Chicagoer Wohltätigkeitsorganisation, die Willie, angefeuert von Hass, Gier und billigem Whisky, gemeinsam mit seinem Sidekick Marcus ausrauben möchte. Doch der größte Casting-Coup des Sequels ist jedoch Oscarpreisträgerin Kathy Bates als Willies Mutter Sunny (obwohl die Schauspielerin nur sieben Jahre älter ist als Thornton), neben der ihr Sohn als Heiliger wirkt.
Während es mehrere Rückkehrer vor der Kamera gibt, erhielt das Sequel hinter der Kamera eine Generalüberholung und das macht mir eigentlich die meisten Sorgen. Regisseur Terry Zwigoff, der schon mit dem ersten Film nicht zufrieden war, weil die Weinsteins mehrere Szenen ohne sein Wissen neu drehen ließen, um den Streifen mainstreamiger zu machen, kehrte verständlicherweise nicht zurück. Mark Waters übernahm die Regie. Obwohl ich die frühen Filme von Waters (Freaky Friday, Girls Club) ganz gut fand, hat er in den letzten Jahren mit Der Womanizer und dem Totalausfall Vampire Academy nicht gerade überzeugt. Für das Drehbuch waren diesmal Shauna Cross (Was passiert, wenn’s passiert ist), "Entourage"-Schöpfer Doug Ellin und John Phillips (Dirty Grandpa) verantwortlich, während den ersten Film noch Glenn Ficarra und John Requa (Crazy Stupid Love) sowie die Coen-Brüder und Zwigoff selbst schrieben – auch nicht gerade eine Veränderung zum Besseren. So gerne ich mir einen guten Nachfolger zum ersten Film wünsche, so skeptisch bleibe ich vorerst, dass diese späte Fortsetzung das Sequel sein wird, das dieser Film verdient.
Weitere Eindrücke von dem Streifen und dem erwachsenen Thurman verschaffen Euch die ersten Fotos aus dem Sequel sowie das Teaser-Poster: