Quelle: Warner Bros. Pictures
Am 20.07.2023 kommt mit Oppenheimer der neuste Film des Regievisionärs Christopher Nolan in unsere Kinos und wird in gewohnt bildgewaltigen, zum Teil aber schwarzweißen IMAX-Aufnahmen die Geschichte des "Vaters der Atombombe" erzählen, gespielt von Nolans Stammdarsteller Cillian Murphy. Wem das jedoch zu deprimierend oder düster ist, bekommt am selben Wochenende mit Barbie perfektes Kontrastprogramm.
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass eine Verfilmung von Mattels Kultpuppe, die seit Jahrzehnten ein schädliches Schönheitsideal verbreitet, so nötig ist wie ein Kater am Montagmorgen, doch ein Blick auf die Namen vor und hinter der Kamera verrät, dass es ganz sicher kein filmischer Albtraum in Pink werden wird. Die oscarnominierte Filmemacherin Greta Gerwig (Little Women) schrieb das Drehbuch gemeinsam mit ihrem Ehemann Noah Baumbach (Marriage Story) und übernahm die Regie des Films. Das alleine verspricht eigentlich, die Erwartungen zu unterwandern.
Dann wäre da auch noch die Besetzung. Superstar Margot Robbie (Suicide Squad) spielt Barbie und produziert den Film, Ryan Gosling (Blue Valentine) verkörpert mit Sixpack und platinblondem Haar Ken und der Rest des großartigen Casts wird von Kate McKinnon (Bad Spies), Alexandra Shipp (X-Men: Apocalypse), America Ferrera ("Superstore"), Ncuti Gatwa ("Doctor Who"), Issa Rae ("Insecure"), Simu Liu (Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings), Michael Cera (Juno) und Emma Mackey ("Sex Education") ausgefüllt, wobei es mehrere Versionen von Ken und Barbie in dem Film geben wird.
Obwohl der Kinostart des Films mehr als ein halbes Jahr weit weg ist, hat Warner den ersten Teaser zu Barbie veröffentlicht, der nur einen ganz kurzen Blick auf die neonpinke, kunterbunte Welt von Barbie und Ken gewährt und stattdessen vor allem eine Parodie der ikonischen Eröffnungsszene von Stanley Kubricks 2001 – Odyssee im Weltraum ist, mitsamt eines Voiceovers von Oscarpreisträgerin Helen Mirren (Die Queen). Grandios!
Deutscher Teaser
Originalteaser
Will Ferrell (Anchorman) verkörpert in Barbie den fiktiven CEO des Barbie-Herstellers Mattel, den er als "unsensibel" und "schräg" beschreibt. Ferrell, der auch schon in The LEGO Movie mitgewirkt hat, einem weiteren Film, der auf Papier schlimm klang, aber in Wahrheit großartig war, schwärmte kürzlich von Barbie: (aus dem Englischen)
Es ist, meiner bescheidenen Meinung nach, das ultimative Beispiel von hoher Kunst und Massenunterhaltung. Es ist eine liebevolle Hommage an die Marke und könnte gleichzeitig kaum satirischer sein – es ist ein großartiger Kommentar über das Patriarchat und die Frauenrolle in der Gesellschaft und weshalb Barbie kritisiert wird und weshalb dennoch jedes kleine Mädchen mit Barbie spielen möchte. Mann oh Mann, als ich es gelesen habe, dachte ich nur: "Das ist fantastisch."
Ja, das klingt so ziemlich nach dem, was ich von Gerwig, Baumbach und Robbie erwarten würde. Saoirse Ronan, die Hauptdarstellerin der letzten beiden Gerwig-Filme Lady Bird und Little Women, sollte eigentlich einen Gastauftritt in Barbie absolvieren, als der Film in London gedreht wurde, hat es aber zeitlich wegen der Überschneidung mit dem Dreh zu Ronans Drama The Outrun von Systemsprenger-Regisseurin Nora Fingscheidt nicht geschafft.
Werdet Ihr Barbie eine Chance im Kino geben?
