Christian Bale in The Dark Knight Rises (2012) © Warner Bros. Pictures
Quelle: Screenrant
Nostalgie ist der ultimative Verkaufsschlager im Moment. Nichts verkauft sich so gut, wie Altbekanntes und Vertrautes im neuen Gewand. So ist zu erklären, wie Spider-Man: No Way Home es geschafft hat, trotz aller Einschränkungen der Pandemie und ohne einen Kinostart in China weltweit mehr als $1,9 Milliarden einzunehmen und zu einem der zehn erfolgreichsten Filme aller Zeiten aufzusteigen. Sicherlich haben die Mitwirkung von Benedict Cumberbatch, die allgemeine Beliebtheit des Spinnenmannes und die positive Mundpropaganda der beiden Vorgängerfilme geholfen, doch letztlich gab es einen Hauptgrund, weshalb der Film ein so immenser Erfolg war: die Rückkehr der alten Spidey-Darsteller Tobey Maguire und Andrew Garfield sowie ihrer jeweiligen Kontrahenten. Natürlich wurden Maguires und Garfields Beteiligung an dem Film offiziell geheim gehalten und Garfield log sich bei Nachfragen die Seele aus dem Leib, doch es war das am schechtesten gehütete Geheimnis Hollywoods.
Währenddessen versuchen es Warner Bros. und die Macher von The Flash gar nicht erst zu verbergen, dass ihr Film Batman-Darsteller aus zwei Generationen vereinen wird: Ben Affleck aus Zack Snyders Ära der DCEU und Michael Keaton aus den beiden Tim-Burton-Filmen, die in ihrer Zeit Kassenrekorde brachen.
Bei beiden hat kaum jemand damit gerechnet, sie je wieder im Fledermauskostüm zu sehen, insbesondere da Keaton die Rolle das letzte Mal vor 30 Jahren verkörperte und Affleck sie ganz öffentlich an den Nagel gehängt hatte. Allein schon deswegen ist der Hype für The Flash groß. Während es für Affleck seiner Aussage nach wirklich der finale Batman-Auftritt war, wird Keaton außerdem in Warners Batgirl in der Rolle zu sehen sein.
Beide Darsteller haben sehr viele Anhänger unter Batman-Fans und es gibt Gruppen, die Affleck und Keaton jeweils für den besten Batman überhaupt halten. Doch natürlich gilt auch Christian Bale für viele als der beste Batman, auch wenn er selbst mit seiner Performance in den Filmen nicht ganz zufrieden war. Christopher Nolans Dark-Knight-Trilogie sprengte die Grenzen dessen, was man bis dahin für Comicverfilmungen für möglich gemacht hat und insbesondere der Mittelteil The Dark Knight ist ein Meilenstein des modernen Kinos, an dem sich seitdem viele Comicadaptionen messen.
Wer jedoch hofft, dass das DC-Multiversum auch eine Rückkehr von Bales Batman ermöglichen könnte, sollte die Erwartungen deutlich zügeln. Entgegen einigen Gerüchten hat Bale nicht nur klargestellt, dass ihm die Rückkehr gar nicht angeboten wurde, sondern dass er nur unter einer Bedingung dazu überhaupt bereit wäre: (aus dem Englischen)
Nein. Niemand hat es mir gegenüber erwähnt. Niemand hat es vorgebracht. […] Gelegentlich sagen Leute zu mir: "Oh, ich habe gehört, du wurdest angesprochen und dir wurde dies und das angeboten." Und ich sage: "Das ist mir neu. Niemand hat das je zu mir gesagt."
Ich hatte einen Pakt mit Chris Nolan. Wir haben gesagt: "Hey, lass uns drei Filme machen, wenn wir das Glück haben, es tun zu dürfen. Und lass und danach weiterziehen. Lass uns nicht zu lange darauf verweilen." Wenn Christopher Nolan je zu sich sagen würde: "Wisst ihr was, ich habe eine weitere Geschichte zu erzählen." Und wenn er diese Geschichte mit mir erzählen wollen würde, wäre ich dabei.
Ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass Nolan demnächst einen weiteren Franchise-Film, geschweige denn einen vierten Batman-Film, drehen wird, für sehr, sehr gering. Er hatte ein ganz klares Ende für seine Batman-Reise im Kopf und dieses hat er dann auch umgesetzt, um sich danach auf neue, originelle Geschichten wie Interstellar und Tenet zu konzentrieren.
In einer ganz anderen Comicrolle wird Bale jedoch schon sehr bald im Kino zu sehen sein: In Thor: Love and Thunder spielt der wandlungsfähige Oscarpreisträger den Bösewicht Gorr der Götterschlächter und laut Regisseur Taika Waititi ist es der beste Schurke, den es im MCU je gab. Ihr könnt Euch ab dem 6. Juli davon selbst im Kino überzeugen. Und wer Bale als Batman sehen will, da hilft nur noch der Griff ins heimische DVD-/Blu-ray-Regal.
