George Clooney und Chris O’Donnell in Batman & Robin (1997) © Warner Bros. Pictures
Quelle: Variety
Artikel enthält Spoiler zur letzten The-Flash-Szene!
Keine andere Comicverfilmung aus diesem Jahr war lange vor ihrer Veröffentlichung medial so präsent und in aller Munde wie Warners DC-Adaption The Flash. Das lag natürlich einerseits an den privaten Ausfällen und Skandalen des Hauptdarstellers Ezra Miller, die den Film nicht gerade auf die Weise ins Rampenlicht rückten, die Warner sich gewünscht hätte. Andererseits wurde über keinen anderen DC-Film so weit im Voraus so positiv berichtet. Vor einem Jahr sickerten bereits Berichte von angeblich extrem positiven Testvorführungen durch. James Gunn bezeichnete The Flash als eine der großartigsten Comicverfilmungen aller Zeiten, während er zu Filmen wie Shazam! Fury of the Gods und Aquaman and the Lost Kingdom schwieg. Tom Cruise und Stephen King soll sangen Lobeshymnen auf den Film und die erste öffentliche Vorführung bei der Cinemacon in Las Vegas erntete begeisterte Reaktionen.
Für viele Beobachter stand schon früh fest, dass das angeschlagene DC-Universum mit The Flash einen todsicheren Hit in petto hat. Zudem zeichnete sich ab, dass The Flash zum Wendepunkt des bisherigen DC-Kinouniversums werden würde, weil er sich durch seine Multiversum-Handlung dafür anbietet, alle unerwünschten oder unpassenden Elemente zu streichen und andere beizubehalten.
Letzte Woche kam The Flash dann nach zahlreichen Verschiebungen endlich in die Kinos und die ganzen Vorschusslorbeeren entpuppten sich größtenteils als heiße Luft. Die offiziellen Kritiken fielen bestenfalls passabel aus, für mich landete der Film so ziemlich genau im DCU-Mittelfeld, was nicht gerade eine hohe Messlatte darstellt und an den Kinokassen enttäuschte die $200 Mio schwere Produktion mit einem Startwochenende, das in den USA sogar unter dem ebenfalls gefloppten Black Adam lag. Die Chancen des Films, seine Kosten im Kino wieder einzunehmen, kann man als verschwindend gering bezeichnen und jegliche Hoffnungen auf ein direktes Sequel, dessen Drehbuch sogar schon fertig ist, sollte man herunterschrauben.
Trotz dieses lauwarmen Starts sind DC-Chefs Peter Safran und James Gunn zumindest mit Andy Muschiettis Regie des Films so zufrieden, dass sie ihn leicht für ein weiteres Projekt im ersten Kapitel ihres neuen DCU verpflichtet haben. Nachdem die Gerüchte darüber bereits seit Wochen herumschwirrten, wurde Muschietti offiziell als Regisseur des nächsten Batman-und-Robin-Abenteuers The Brave and the Bold bestätigt, das irgendwann nach James Gunns Superman: Legacy erscheinen soll.
Gunn und Safran erklärten zu Muschiettis Verpflichtung: (aus dem Englischen)
Wir haben The Flash gesehen, noch bevor wir die Führung von DC Studios angenommen hatten und wir wussten, dass wir uns nicht nur in den Händen eines visionären Regisseurs, sondern auch eines massiven DC-Fans befinden. Es ist ein fantastischer Film – lustig, emotional, packend – und Andys Begeisterung und Leidenschaft für diese Charaktere und diese Welt spiegeln sich in jeder Aufnahme wider. Als die Zeit kam, einen Regisseur von The Brave and the Bold zu finden, ab es wirklich nur eine Wahl. Zum Glück sagte Andy zu. Barbara (Muschietti) kam als Produzentin an Bord und wir hatten unser Team.
The Brave and the Bold ist einer von zwei Batman-Filmen, die in den nächsten Jahren erscheinen werden. Unabhängig von den großen DCU-Plänen wird Matt Reeves nämlich ein direktes Sequel zu The Batman mit Robert Pattinson drehen, das im Herbst 2025 erscheinen soll. Ich vermute, dass The Brave and the Bold nicht zu nah an den Film erscheinen wird, um die Zuschauer nicht zu sehr zu verwirren.
The Brave and the Bold ist inspiriert von Grant Morrisons gleichnamiger Comicreihe, die zu den einflussreichsten in der Geschichte der Batman-Comics gehört. In dem Film werden wir Bruce Wayne auf dem Höhepunkt seiner Tätigkeit als Batman erleben, der erfährt, dass er einen Sohn hat, von dem er nichts wusste. Dieser heißt Damian Wayne und wurde von Ra’s Al-Ghuls Liga der Schatten als ein Mörder und Auftragskiller aufgezogen. Gunn bezeichnete Damian Wayne als einen echten kleinen "Hurensohn". Bruce nimmt Damian unter die Fittiche, bringt ihn auf den rechten Pfad und macht ihn zum neuen Robin an seiner Seite.
Das Artikelbild habe ich natürlich aus zweierlei Gründen sehr bewusst gewählt. Einerseits natürlich, weil The Brave and the Bold der erste Batman-und-Robin-Film seit Joel Schumachers Desaster von 1997 sein wird. Andererseits aber auch wegen George Clooneys schockierenden Cameos am Ende von The Flash, nach dem sich natürlich die Frage aufdrängt, ob Clooney der (alte) neue Batman im DCU unter Muschiettis Regie sein wird. Diese wurde Muschietti bereits gestellt und erntete ein sehr klares "absolut nicht" als Antwort. Der neue DCU-Batman wurde noch nicht besetzt.
Wen könntet Ihr Euch in der Rolle vorstellen?