Quelle: Leonine Distribution
Neben Robert Eggers (The Witch) ist Ari Aster einer der größten Namen im modernen Arthouse-Horror. Nach einer Reihe zutiefst verstörender Kurzfilme erntete Aster mit seinen ersten beiden Spielfilmen Hereditary – Das Vermächtnis und Midsommar viele Lobeshymnen in der Kritik, stieß die meisten Mainstream-Horrorfans jedoch vor den Kopf. Wer mit den beiden Filmen schon wenig anfangen konnte, sollte um Asters dritten Langfilm Beau Is Afraid vermutlich einen weiten Bogen machen, denn im Vergleich zu ihm wirken Hereditary und Midsommar wie leichte Fast-Food-Filmkost à la Annabelle oder Smile. Beau Is Afraid entzieht sich jeglicher Genre-Kategorisierung und wird mit seiner epischen dreistündigen Laufzeit, surrealistischen Sequenzen und unvorstellbaren WTF-Momenten sicherlich nicht wenige Zuschauer vor dem Filmende aus dem Kino jagen. Dabei bleibt Aster jedoch seinen Themen weiterhin treu und spinnt wieder ein Porträt höchst dysfunktionaler Familienbeziehungen.
Oscarpreisträger Joaquin Phoenix liefert in Beau Is Afraid eine der besten Performances seiner Karriere ab – ja, sogar noch vor Joker, wie ich behaupten würde. Er spielt den titelgebenden Beau, einen Mann, der unter einer schweren Angststörung leidet und einer komplizierten Beziehung zu seiner Mutter leidet. Diese will er eines Tages besuchen und ahnt nicht, dass damit eine Odyssee für ihn beginnt, die glatt von Homer stammen könnte. Das klingt etwas schräg, doch glaubt mir, der Film ist noch viel, viel schräger. Einen Eindruck davon verschaffen Euch der erste deutsche Trailer sowie ein kürzerer neuer englischsprachiger Trailer, die Ihr unten sehen könnt:
Leonine wird Beau Is Afraid am 11. Mai in die deutschen Kinos bringen. Unsere Kritik zu dem Film könnt Ihr hier bereits lesen. Unten findet Ihr außerdem einen Blick hinter die Kulissen des Epos und das deutsche Filmplakat. Ich werde mir den Film auf jeden Fall mindestens ein weiteres Mal im Kino zu Gemüte führen. Midsommar habe ich schließlich bis heute bereits fünfmal im Kino gesehen.
"Beau plant einen Besuch bei seiner Mutter. Aber irgendwie wird dieser einfache Plan zu einer albtraumhafte Reise, die Beau mit seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert. Er wird von einem Auto angefahren, von einer dysfunktionalen Familie mit einem Plan aufgenommen und und wird vom militanten Hausveteranen der Familie in die Wälder gejagt. Dort trifft er auf die Orphans of the forest, eine reisende Theatertruppe. Auf deren Bühne wird er in eine Geschichte über Familie, Liebe, Verlust, Suche und Verzweiflung hineingezogen, die untrennbar mit seiner eigenen Familiengeschichte verwoben zu sein scheint. Als er schließlich im Haus seiner Mutter ankommt, ist es für Beau an der Zeit, sich seiner größten Angst zu stellen."