Quelle: RADiUS TWC
Viele Schauspieler verspüren im Laufe ihrer Karrieren den Drang, selbst im Regiestuhl zu sitzen. Bei manchen kommen dabei ungeahnte Talente zum Vorschein, wie im Falle von Ben Affleck, der sich mit Filmen wie Gone Baby Gone und Argo als ein besserer Regisseur denn ein Schauspieler entpuppte, bei anderen sind die Ergebnisse wechselhaft (George Clooney) und manch andere hätten es vielleicht lieber sein lassen (Ryan Gosling). Auch Chris Evans folgt in die Fußstapfen der zahlreichen Vorbilder wie Affleck oder Joseph Gordon-Levitt und hat bereits 2013 sein Regedebüt 1:30 Train gedreht, der seitdem in Before We Go umbenannt wurde. Evans war vom Prozess des Filmemachens so begeistert, dass er sogar verlauten ließ, nach der Erfüllung seines Marvel-Vertrags die Schauspielerei vorerst an den Nagel zu hängen und sich als Regisseur zu betätigen bzw. nur in seinen eigenen Filmen mitzuspielen würde. Schaut man sich die doch sehr verhaltenen Kritiken zu Before We Go an, sollte er vielleicht erst einmal etwas Übung sammeln, bevor er den radikalen Schritt wagt.
Doch auch wenn Before We Go die Kritiker nicht vom Hocker gerissen hat, habe ich weiterhin ein mildes Interesse an dem Film, der in der Tradition von Lost in Translation und Before Sunrise/Sunset/Midnight einem Mann und einer Frau folgt, die durch einen Zufall gemeinsame Zeit miteinander verbringen und ihre Seelenverwandtschaft entdecken. Ich schätze, ich habe eine Schwachstelle für solche Geschichten. In Before We Go spielt Alice Eve eine junge Frau, die den Nachtzug von New York nach Boston verpasst und der ihre Brieftasche gestohlen wird. Gemeinsam mit der von Evans gespielten Zufallsbekanntschaft macht sie sich auf die Suche nach der Brieftasche und die beiden schlendern gemeinsam durch die Nacht – und kommen sich natürlich allmählich näher (obwohl sie vergeben sind).
Eine sehr simple Geschichte, die mit einem $3-Millionen-Budget günstig inszeniert wurde und seit dieser Woche in den USA über Video-on-Demand verfügbar ist. Im September folgt dann die limitierte Kinoauswertung. Zum Film wurde jetzt der erste Trailer veröffentlicht, den wir Euch samt Filmplakat unten angehängt haben. Schon die Vorschau macht deutlich, dass Before We Go das Rad kaum neu erfindet, doch wenn die beiden Darsteller genug Chemie miteinander aufbauen können, könnte er dennoch sehenswert sein. Wann Before We Go nach Deutschland kommt, ist noch unbekannt.
https://youtu.be/VxJsGKn2kyA