Ben Affleck in Zack Snyder’s Justice League © 2021 Warner Bros. Pictures
Quelle: The Hollywood Reporter
James Gunns und Peter Safrans Reboot des DC-Universums ähnelt ein bisschen Gunns Herangehensweise an The Suicide Squad. Der Film hat seinen verrissenen (aber kommerziell erstaunlich erfolgreichen) Vorgänger inhaltlich weitgehend ignoriert, den Ton komplett verändert, aber einige Darsteller in ihren Rollen dennoch zurückgebracht. Das scheint auch das Motto für die Zukunft des DCU sein. Gunn und Safran haben klargestellt, dass Zachary Levi, Gal Gadot, Jason Momoa und Ezra Miller ihre Rollen als Shazam, Wonder Woman, Aquaman und The Flash auch über dieses entscheidende Jahr hinaus unter Umständen weiterspielen könnten. Allerdings wollten sie sich noch nicht darauf festlegen, sondern baumeln erst einmal diese Karotte vor der Nase der Fans.
Jeder weiß wiederum, dass Henry Cavill als Superman endgültig raus ist. Ausgerechnet der Darsteller, mit dem das bisherige DC-Kinouniversum vor zehn Jahren überhaupt erst begonnen hat und auf dessen Rückkehr mit einem eigenen Film die Fans vermutlich am meisten gehofft haben, hat keinen Platz in Gunns und Safrans DC-Zukunft. Jedenfalls nicht als Superman, denn sie äußerten durchaus den Wunsch mit dem Schauspieler wieder zusammenzuarbeiten, möglicherweise mit einer neuen Rolle. Ob er nach seiner Behandlung durch Warner interessiert sein wird, wage ich zu bezweifeln.
Das neue DCU wird nicht nur Superman austauschen, sondern auch den bisherigen Batman. War Cavills finaler Superman-Auftritt bereits letztes Jahr im zunächst aufregenden und rückblickend sehr frustrierenden Cameo am Ende von Black Adam, wird Ben Afflecks letzte Stunde als Batman diesen Sommer in The Flash schlagen. Danach soll es einen brandneuen Batman im DCU geben, der die Rolle spätestens im angekündigten Batman-und-Robin-Film The Brave and the Bold übernehmen wird. Nichtsdestotrotz äußerten Safran und Gunn Interesse, die Zusammenarbeit mit Affleck hinter den Kulissen fortzusetzen und ihn vielleicht als Regisseur zum DCU zu locken. Das Meeting ist aber scheinbar nicht sonderlich gut verlaufen, denn wie Affleck im Interview mit The Hollywood Reporter unmissverständlich klargestellt hat, hegt er keinerlei Absichten, in irgendeiner Form am neuen DCU beteiligt zu sein: (aus dem Englischen)
Ich würde nichts für James Gunns DC inszenieren. Definitiv nicht. Ich habe nichts gegen James Gunn. Netter Kerl, er wird sicher tolle Arbeit leisten. Ich will einfach nicht dazukommen und etwas inszenieren bei dem, wie sie das machen. Ich habe kein Interesse daran.
Autsch. Das sind klare Worte und Affleck scheint durch die Blume zu sagen, dass er bei allem Respekt für Gunn wenig mit seinen DCU-Plänen anfangen kann.
Affleck verkörperte den Fledermausmann erstmals 2016 in Batman v Superman: Dawn of Justice, dann mit einem Cameo in Suicide Squad und dann in Justice League. Eigentlich sollte Batman danach einen eigenen Film bekommen, den Affleck selbst inszenieren würde, doch die katastrophalen Erfahrungen bei Joss Whedons Nachdrehs zu Justice League haben Affleck jegliche Lust an weiteren Auftritten als Batman genommen. Er kündigte seinen Ausstieg aus dem DC-Universum an.
Es war jedoch noch nicht das Ende, denn als Zack Snyder die Gelegenheit bekam, Justice League nach eigenen Vorstellungen fertigzustellen, erklärte sich Affleck bereit, für kurze Nachdrehs wieder ins Batsuit zu schlüpfen. Diese Erfahrung war wiederum so positiv, dass er auch für einen finalen Auftritt als Bruce Wayne/Batman in The Flash zugesagt hat, bevor Michael Keaton die größere Batman-Rolle in dem Film einnimmt.
Als Regisseur hat Affleck mit seinen ersten drei Filmen Gone Baby Gone, The Town – Stadt ohne Gnade und Argo viel Lob kassiert und mit Argo auch den "Bester Film"-Oscar gewonnen. Seine Verpflichtung als Regisseur hätte dem DCU das nötige Prestige eingebracht, doch es sich nicht danach aus, als würde Affleck seine Meinung diesbezüglich ändern. Das ist vielleicht auch besser so, denn am liebsten würde ich weitere Originalfilme von ihm sehen.