Links: Sarah Snook in "Succession" © 2023 HBO. All Rights Reserved
Mitte: Cillian Murphy in Oppenheimer © 2023 Universal Pictures All Rights Reserved
Rechts: Jeremy Allen White in "The Bear: King of the Kitchen" © 2023 Hulu/FX Networks. All Rights Reserved
Quelle: Producers Guild of America
Wer das Oscar-Rennen von Anfang an (also ab November) mitverfolgt und auf die Vorläuferpreise genau achtet, erlebt bei der eigentlichen Verleihung in der Regel nur wenige große Überraschungen. Durch zahlreiche im Vorfeld verliehenen Kritiker- und Industriepreise kristallisieren sich in vielen Kategorien eindeutige Favoriten heraus.
Natürlich sind uns auf Erden letztlich nur zwei Dinge sicher, der Tod und die Steuer, und es gab auch schon bei den Oscars massive Überraschungen, wie der Triumph von L.A. Crash als bester Film oder Adrien Brodys und Roman Polanskis Siege für Der Pianist. Doch es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn nächsten Sonntag im Dolby Theatre in Los Angeles Christopher Nolan nicht mindestens zweimal auf die Bühne geht, um die Oscars für beste Regie und besten Film abzuholen. Nolans Oppenheimer ist eins der größten Kino-Phänomene der letzten Jahre, ein dreistündiges, anspruchsvolles Drama über einen Physiker, das fast eine Milliarde US-Dollar an den Kinokassen eingespielt hat und von vielen als Magnum Opus eines der besten Regisseure seiner Generation bezeichnet wurde.
Doch wir müssen uns bei der Vorhersage eines Oppenheimer-Triumphs nicht bloß auf seine Einspielergebnisse oder Kritiken verlassen. Es ist vielmehr der Blick auf seine bisher gewonnenen Preise der seinen Status als haushoher Favorit zementiert. Die wichtigsten Prädiktoren für den "Bester Film"-Oscar sind nicht etwa die Golden Globes oder die BAFTAs, sondern die Auszeichnungen der US-amerikanischen Regie-, Schauspieler- und Produzentengewerkschaften sowie zu einem geringeren Grad der US-Drehbuchautorengewerkschaft (weil diese regelmäßig viele Drehbücher von Oscarkandidaten als unzulässig erklärt).
Nachdem Nolan bereits von der Regiegewerkschaft DGA ausgezeichnet wurde und drei Preise der Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild, darunter für das beste Ensemble, gewonnen hat, wurde sein Film vergangenes Wochenende auch von der US-Produzentengewerkschaft Producers Guild of America (PGA) zum besten Film des letzten Jahres gekürt.
Von den bisherigen 35 PGA-Siegern gewannen 24 später auch den "Bester Film"-Oscar. Viel wichtiger ist jedoch die Gesamtheit der bisherigen Preise. Nur zehn Filme haben zuvor die Auszeichnungen der Regie- und der Produzentengewerkschaften sowie den Ensemblepreis der Schauspielergewerkschaft gewonnen. Apollo 13 ist der einzige dieser zehn Filme, der den Oscar als bester Film trotzdem verloren hat (gegen Braveheart). Von den verbleibenden neun Filmen haben nur fünf auch den BAFTA als bester Film gewonnen und nur vier auch noch den Golden Globe: Argo, Slumdog Millionär, American Beauty und Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs. Diesem elitären Kreis gehört nun auch Oppenheimer an. Kurz gesagt: der Hauptpreis ist Oppenheimer bei den Oscars sicher.
Spannender gestaltet sich das Rennen um den Animations-Oscar. Nachdem die BAFTAs und die Golden Globes Hayao Miyazakis Der Junge und der Reiher ausgezeichnet hatten, hat die PGA, ebenso wie die Critics' Choice Awards, Spider-Man: Across the Spider-Verse prämiert.
Bei den Serien gewannen die drei üblichen Verdächtigen, die seit Monaten jeden erdenklichen Preis in ihren jeweiligen Unterkategorien abräumen: HBOs "Succession", Hulus "The Bear" und Netflix' "Beef".
Den kompletten Überblick über die Sieger findet Ihr unten, die Nominierungen könnt Ihr hier nachlesen.
Bester Film
Oppenheimer
Bester Animationsfilm
Spider-Man: Across the Spider-Verse
Bester Dokumentarfilm
American Symphony
Beste Dramaserie
"Succession"
Beste Comedyserie
"The Bear: King of the Kitchen"
Beste Miniserie
"Beef"
Bester TV- bzw. Streaming-Film
Black Mirror: Beyond the Sea
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