Links: Emilia Jones in CODA © 2021 Apple Inc.
Rechts: Leonardo DiCaprio, Jonah Hill, Meryl Streep und Jennifer Lawrence in Don’t Look Up © 2021 Netflix
Quelle: Writers Guild of America
Nach dem überraschenden Triumph bei den Preisen der Produzentengewerkschaft ging CODAs später Siegeszug vergangenes Wochenende am Sonntag bei den Writers Guild of America (WGA) Awards weiter. Die US-Gewerkschaft von Drehbuchautoren prämierte die besten Film- und Seriendrehbücher 2021 und CODA holte sich den Sieg für sein adaptiertes Drehbuch (als Neuverfilmung des französischen Films Verstehen Sie die Béliers?). In der Originaldrehbuchkategorie gab es ebenfalls eine Überraschung und Adam McKay gewann mit seiner Satire Don’t Look Up gegen den Favoriten Paul Thomas Anderson (Licorice Pizza).
Dazu muss man jedoch sagen, dass aufgrund der archaischen Regeln der WGA, nach denen nur Drehbücher für die Auszeichnungen zugelassen sind, die nach spezifischen Regularien der Gewerkschaft produziert wurden, die größten Konkurrenten The Power of the Dog (adaptiertes Drehbuch) und Belfast (Originaldrehbuch) gar nicht nominiert werden durften. Auch gefeierte Filme wie Frau im Dunkeln und Drive My Car, die für ihre adaptierten Drehbücher bei den Oscars nominiert sind, waren hier nicht zulässig. Deshalb hatte CODA ein verhältnismäßig leichtes Spiel mit Dune als größter Konkurrent. Allerdings gewann CODA den Drehbuch-Preis bei den BAFTAs in direkter Konkurrenz zu The Power of the Dog, obwohl letzterer als "Bester Film" ausgezeichnet wurde.
Nach einem wenig bemerkenswerten Start in die Oscar-Saison hat CODA nun die wichtigsten Auszeichnungen von drei der vier großen Industriegewerkschaften geholt: Produzentengewerkschaft, Autorengewerkschaft und bestes Ensemble von der Schauspielergewerkschaft. Little Miss Sunshine ist der einzige Film, der alle diese drei Preise gewonnen, den Oscar als "Bester Film" aber verloren hat. The Power of the Dog hat hingegen den Preis der Regiegewerkschaft sowie "Bester Film"-Auszeichnungen bei den BAFTAs, den Golden Globes und den Critics Choice Awards gewonnen. Das Rennen bleibt also weiter sehr spannend. Wie ich im Artikel zu den Producers Guild Awards beschrieben habe, wurde CODA trotz der guten Ausgangslage Geschichte schreiben müssen, um den Hauptpreis bei den Oscars zu gewinnen. Doch es gibt immer ein erstes Mal. Auf jeden Fall muss der Film zwingend sowohl den Nebendarsteller- als auch den Drehbuch-Oscar gewinnen, um Chancen als bester Film zu haben.
Dass Don’t Look Up von der WGA für sein Originaldrehbuch ausgezeichnet wurde, ist weniger ein gutes Zeichen für den Film, denn ein schlechtes für Licorice Pizza, der als größter Konkurrent von Kenneth Branaghs Belfast galt. Nun dürfte Belfast, der bei der WGA unzulässig war, als Favorit in der Kategorie in die Oscarnacht starten.
Kino
Bestes Originaldrehbuch
Adam McKay (Don’t Look Up)
Bestes adaptiertes Drehbuch
Siân Heder (CODA)
Bestes Drehbuch für einen Dokumentarfilm
Mark Shaffer (Exposing Muybridge)
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Auch im Bereich der Serien kürte WGA die Sieger. Abgeräumt haben selbstverständlich wieder "Succession" und "Hacks", wie bei nahezu allen Preisverleihungen der letzten Monate, letztere sogar doppelt als Comedyserie und neue Serie. Weitere Preise gingen an HBOs "Mare of Easttown" und Netflix' "Maid".
Fernsehen
Bestes Drehbuch bei einer Dramaserie
Jesse Armstrong, Jon Brown, Jamie Carragher, Ted Cohen, Francesca Gardiner, Lucy Prebble, Georgia Pritchett, Tony Roche, Susan Soon He Stanton, Will Tracy ("Succession")
Bestes Drehbuch bei einer Comedyserie
Genevieve Aniello, Lucia Aniello, Joanna Calo, Jessica Chaffin, Paul W. Downs, Jess Dweck, Cole Escola, Janis Hirsch, Ariel Karlin, Katherine Kearns, Andrew Law, Joe Mande, Pat Regan, Samantha Riley, Michael Schur, Jen Statsky ("Hacks")
Bestes Drehbuch bei einer neuen Serie
Genevieve Aniello, Lucia Aniello, Joanna Calo, Jessica Chaffin, Paul W. Downs, Jess Dweck, Cole Escola, Janis Hirsch, Ariel Karlin, Katherine Kearns, Andrew Law, Joe Mande, Pat Regan, Samantha Riley, Michael Schur, Jen Statsky ("Hacks")
Bestes Originaldrehbuch bei einem TV-Film oder einer Miniserie
Brad Ingelsby ("Mare of Easttown")
Bestes adaptiertes Drehbuch bei einem TV-Film oder einer Miniserie
Bekah Brunstetter, Marcus Gardley, Michelle Denise Jackson, Colin McKenna, Molly Smith Metzler ("Maid")
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