Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Es hat schlappe 30 Jahre gedauert, doch der vierte Beverly Hills Cop ist endlich erschienen. Zusammen mit dem erfolgreichen Revival der Bad-Boys-Reihe nach 17 Jahren Pause gibt das den Fans von Lethal Weapon und Rush Hour Hoffnung, dass auch diese Franchises nach vielen leeren Versprechen irgendwann tatsächlich fortgesetzt werden.
Während seine Co-Stars wie John Ashton und Judge Reinhold sichtlich gealtert sind, ist Hauptdarsteller Eddie Murphy in Beverly Hills Cop: Axel F nicht nur wieder in seiner komödiantischen Hochform, sondern sieht auch aus, als sei er in einen Jungbrunnen gefallen. Überhaupt ist das Sequel deutlich besser als manch einer es vielleicht bei einer so späten Fortsetzung befürchtet hätte. Auch wenn er vielleicht nicht an die Frische und das Achtziger-Flair des Originalfilms heranreicht, ist er immerhin deutlich besser als Teil 3 und bietet eigentlich alles, was ein Axel-Foley-Fan sich von der Rückkehr der Detroiter Quasselstrippe nach Beverly Hills erhoffen könnte. Der Film versucht nicht mehr zu sein, als er ist, und bietet zwei Stunden lockere Popcorn-Unterhaltung mit vielen Fanservice-Momenten.
Zeiten haben sich natürlich geändert und wer auf ein Wiedersehen mit Murphy als Foley im Kino hoffte, wurde schwer enttäuscht. Nachdem Paramount es jahrelang nicht auf die Reihe gekriegt hatte, selbst ein Sequel zu produzieren, holte sich Netflix die Lizenz und machte Nägel mit Köpfen. Seit zweieinhalb Wochen ist Axel F exklusiv beim Streamer zu sehen. Um Murphys Rückkehr zu seiner Paraderolle zu ermöglichen, hat Netflix sich nicht lumpen lassen. Rund $150 Millionen soll das Produktionsbudget des Films betragen, erheblich mehr als bei den neuen Bad-Boys-Filmen, die $90 Millionen (für Teil 3) und $100 Millionen (für Teil 4) kosteten. Das macht Beverly Hills Cop: Axel F zu einem der fünf kostspieligsten Netflix-Filme aller Zeiten, gleichauf mit 6 Underground und lediglich hinter The Irishman ($160 Mio), Red Notice ($200 Mio) und The Gray Man ($200 Mio).
Ein Grund für das hohe Budget dürfte der satte Gehaltsscheck von Murphy gewesen sein. Im Gegensatz zu traditionellen Hollywood-Studios gibt es bei Netflix-Produktionen keine Gewinnbeteiligung für den Cast, sondern nur die reine Gage im Vorfeld. Diese fällt dafür in der Regel höher aus als bei den klassischen Studios.
Wird sich diese Investition für Netflix rentieren? Das ist bei Streaming-Veröffentlichungen für einen Außenstehenden immer schwer einzuschätzen. Seit seinem Start Anfang Juli belegt Axel F weltweit die Spitze der Netflix-Charts, es sieht aktuell jedoch nicht danach aus, als würde er unter die zehn meistgeschauten Filme des Streamers aufsteigen. Nichtsdestotrotz wird bereits über Beverly Hills Cop 5 gemunkelt, sodass Netflix mit den bisherigen Aufrufzahlen zufrieden zu sein scheint.
Habt Ihr den Film bereits gesehen und wie fandet Ihr Murphys Rückkehr zu seiner ikonischen Rolle?
Quelle: Deadline