Quellen: Variety, Tommy Wiseau
Es gibt kaum eine geheimnisvollere Figur in Hollywood als Tommy Wiseau. Während bei der Erwähnung des Namens bei einigen Filmfans mit ganz besonderen Vorlieben die Augen aufleuchten, sagt er vielen anderen gar nichts. Wiseaus kurioser Ruhm geht auf einen einzigen Film zurück, der völlig zu Recht als einer der besten schlechtesten Filme aller Zeiten gilt. Wenn die Beschreibung für Euch widersprüchlich klingt, dann kennt Ihr The Room vermutlich nicht. Zugegebenermaßen ist der Film hierzulande immer noch kaum bekannt, auch wenn James Franco ihm mit The Disaster Artist ein Denkmal gesetzt hat.
Woher stammt Tommy Wiseau? Wie alt ist er? Woher hatte er die sechs Millionen US-Dollar, um The Room aus eigener Tasche zu finanzieren? Und wie konnte der Film überhaupt sechs Millionen gekostet haben? Fragen über Fragen, auf die es keine konkreten Antworten, sondern lediglich Theorien und Spekulationen gibt, denn Wiseau gewährt weniger Einblicke in sein Privatleben und seine Vorgeschichte als Schweizer Banken in ihre Kontobewegungen. Fakt ist, dass The Room ein Kultfilm ist, der seinesgleichen sucht und die beiden Male, die ich ihn in einem ausverkauften Kinosaal im Londoner Prince Charles Cinema in Anwesenheit seines Stars und Schöpfers gesehen habe, gehören zu den großartigsten Kinoerlebnissen meines Lebens.
Als ich im Februar 2019 zum zweiten Mal den Trip nach London unternommen habe, um The Room mit Wiseau und seinem Co-Star Greg Sestero wieder zu sehen, wurde das Publikum mit dem Teaser-Trailer zu Wiseaus neuem Film Big Shark überrascht. Filmfutter war damals die erste Website weltweit, die über den Film berichtet hat. Trotz des Teasers und obwohl die meisten anderen Film-Portale im Internet daraufhin ebenfalls über den Film schrieben, herrschte lange Zeit Unsicherheit darüber, ob Big Shark überhaupt ein echter Film oder irgendein bizarrer Gag von Wiseau ist.
Doch jetzt, vier Jahre nach dem ersten Teaser, ist Big Shark tatsächlich startklar und wird am 2. April seine erste Aufführung in Portland, Oregon feiern. Bis August wird der Film, der offenbar noch nicht in der finalen Schnittfassung vorliegt, u. a. in San Francisco, Los Angeles, New Orleans und New York im Rahmen von Sondervorstellungen in Anwesenheit von Wiseau gezeigt werden. Insgesamt acht Monate lang soll Big Shark durch die USA touren und schließlich soll die Official Final Cut Version des Films veröffentlicht werden.
In Big Shark, spielt Wiseau einen von drei Feuerwehrleuten, die New Orleans von einem riesigen Hai retten müssen. Im ersten Teaser zum Film spielte Greg Sestero einen weiteren Feuerwehrmann, doch inzwischen wird er nicht mehr im Cast aufgeführt. Stattdessen spielen Isaiah LaBorde und Mark Valeriano neben Wiseau mit. Erstmals seit The Room vor 20 Jahren fungierte Wiseau wieder als alleiniger Autor und Regisseur des Films.
Klingt das alles zu bizarr, um wahr zu sein? Wartet ab, bis Ihr den neuen Trailer seht, der in der zweiten Hälfte zu einem Werbevideo von Tommy Wiseaus eigener Unterwäschemarke wird (und ja, ich besitze ein signiertes Paar).
Ob, wann und wo Big Shark in Deutschland zu sehen sein wird, steht noch nicht fest, doch wenn Wiseau den Film zum Prince Charles Cinema nach London bringt, könnt Ihr Eure Ärsche darauf verwetten, dass ich wieder dabei sein werde!