Margot Robbie in Birds of Prey © 2019 Warner Bros. Pictures
Quelle: Vogue
Das ursprünglich geplante DCEU als ebenbürtiges Äquivalent zum Marvel Cinematic Universe ist mit dem Flop von Justice League und dem Ausstieg von Ben Afflecks Batman sowie dem potenziellen Abgang von Henry Cavill als Superman gescheitert. Doch positiv gesehen gedeiht inzwischen auch das DC-Kinouniversum, wenn auch nicht ganz so, wie sich das Warner ursprünglich vorgestellt hat. Es waren die Solo-Abenteuer Wonder Woman, Aquaman und Shazam!, für die das Studio den erhofften Zuspruch der Zuschauer und Kritiker bekommen hat, und die auch die Neuausrichtung des Universums mit weniger Crossovern bestimmten.
Während Todd Phillips Joker mit Joaquin Phoenix außerhalb des DCEU stattfindet, wird der nächste Film aus diesem Universum Birds of Prey (and the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn) sein, der am 6.02.2020 in unsere Kinos kommen soll. Das Quasi-Spin-Off zu Suicide Squad bringt dessen beliebteste Figur Harley Quinn, wieder gespielt von Margot Robbie, mit einem neuen Abenteuer zurück. In dem Film verbündet sich die frisch vom Joker getrennte Antiheldin mit Black Canary (Jurnee Smollett-Bell) und Huntress (Mary Elizabeth-Winstead), um die junge Cassandra Cain alias Oracle (Ella Jay Basco) vor dem skrupellosen Gangsterboss Roman Sionis alias Black Mask (Ewan McGregor) zu beschützen. Im April fiel die letzte Klappe bei den Dreharbeiten.
Margot Robbie spielt nicht nur die Hauptrolle des Films, sie ist als Produzentin auch die treibende Kraft dahinter. Sie hat durchgesetzt, dass Birds of Prey der erste DCEU-Film mit einem R-Rating sein wird, und verspricht ein Actionabenteuer mit viel Girlpower.
Trotz Kinohits wie Deadpool und Logan – The Wolverine bedeutet eine höhere Altersfreigabe natürlich immer ein potenzielles Risiko für das Studio, gerade weil man mit Comicverfilmungen in der Regel auf ein jüngeres Publikum abzielt. Um das Risiko zu minimieren wird Birds of Prey aber auch deutlich weniger kosten als alle bisherigen Filme des DC-Kinouniversums. Ein Profil über Margot Robbie in der Zeitschrift Vogue enthüllte, dass das Produktionsbudget des Films lediglich $75 Mio beträgt. Bislang war Shazam! der kostengünstigste DCEU-Film mit $100 Mio Budget. Suicide Squad kostete rund $175 Mio und die Budgets von Man of Steel, Batman v Superman: Dawn of Justice und Justice League gingen weit über $200 Mio hinaus.
Das vergleichsweise geringe Budget bedeutet einen in seinen Maßstäben kleineren Film als seine DCEU-Vorgänger, wobei man natürlich auch bedenken muss, dass sein Cast alleine deutlich weniger kostete als bei Suicide Squad oder Batman v Superman. Außerdem hat der erste Deadpool, der $58 Mio kostete, gezeigt, wie viel man mit einem solchen Budget trotzdem anfangen kann, wenn man es richtig einsetzt.
Wer übrigens im Angesicht des R-Ratings auf mehr nackte Haut in Birds of Prey hofft, wird vermutlich enttäuscht sein. Laut Robbie werden Harley Quinns Outfits nicht mehr so freizügig sein wie in Suicide Squad, was auch daran liegt, dass eine Frau (Cathy Yan) den Film inszeniert. So sollen die weiblichen Figuren hier laut ihrer Aussage weniger mit einem wollüstigen Mannesblick ("male gaze") als Sexobjekte gesehen werden. Die im langen Filmtitel angekündigte Emanzipation wird also in jeder Hinsicht durchgezogen.