Valorie Curry in Blair Witch © 2016 Lionsgate
Quelle: Bloody Disgusting
Ich bin kein Fan von Blair Witch Project. Das war ich nicht, als ich nach all dem Hype den Film 1999 erstmals im Kino gesehen habe, und das wurde ich auch nicht, als ich ihm später zu Hause eine weitere Chance gab, mich zu überzeugen. Was manche Kinogänger als ultimativen Horrortrip empfanden, hat mich trotz der interessanten Mythologie über weite Strecken gelangweilt.
Nichtsdestotrotz kann ich anerkennen, dass Blair Witch Project in vielerlei Hinsicht das Genre und das Filmmarketing revolutioniert und nachhaltig beeinflusst hat. Es gab zwar schon "Found Footage"-Filme vor Blair Witch Project, jedoch wurde das Format nie zuvor so wirkungsvoll eingesetzt, um die Zuschauer glauben zu lassen, das Gesehene sei wahr. Das virale Marketing zu Film – das erste seiner Art in diesem Ausmaß – setzte Maßstäbe für die Vermarktung eines Films im Internet und wurde seitdem auch selten erreicht. Ein beträchtlicher Anteil der Zuschauer in en USA glaubte wirklich daran, dass es sich um echtes gefundenes Filmmaterial von drei verschwundenen Filmstudenten handelt.
Aus Neugier wurde Hype und dieser machte Blair Witch Project zu einem der profitabelsten Filme aller Zeiten. Mit nur $60.000 sehr sparsam budgetiert, spielte der Film rund $250 Mio weltweit ein. Nur wenige Horrorfilme der letzten 30 Jahre wurden so häufig imitiert und parodiert wie Blair Witch Project. Ein Franchise aus mehreren Filmfortsetzungen, Büchern, Comics und Videospielen war geboren, doch keiner der Nachfolgefilme konnte auch nur annähernd den Erfolg des Originals erreichen. Blair Witch Project blieb ein One-Hit-Wonder, vielleicht weil der Trick dahinter auch nur einmal funktioniert.
Das hindert das Studio jedoch nicht daran, es immer wieder neu zu versuchen, zuletzt mit Adam Wingards insgeheim unter einem anderen Titel abgedrehten direkten Sequel, das erst nach seiner Fertigstellung enthüllt wurde. Vor fünf Jahren kündigte Lionsgate eine "Blair Witch"-Serie an, die sich bislang noch nicht materialisiert hat, und letztes Jahr wurden Pläne für einen neuen Blair-Witch-Film bekannt, jedoch ohne jegliche weiteren Details.
Letzterer wird jetzt konkreter. Laut Production Weekly wird der vierte Blair-Witch-Film bereits im Spätsommer oder im Herbst gedreht werden und hat sogar schon einen Regisseur. Der britische Filmemacher Oliver Park, der den letztjährigen Horrorstreifen The Offering inszeniert hat, soll die Regie des neuen Blair Witch übernehmen. Ob er auch das Drehbuch verfassen wird, ist unklar, ebenso wenig, ob es sich dabei um ein Reboot oder ein Sequel bzw. Prequel handeln wird.
Interessant ist, dass Blair-Witch-Project-Originalmacher Daniel Myrick and Eduardo Sánchez und ihre Produktionsfirma Haxan Films als Produzenten des neuen Films geführt werden. Über die Jahre haben die beiden immer wieder beteuert, dass sie viele Ideen für einen weiteren Film hätten, doch aus irgendeinem Grund wurde das Franchise ihnen nach dem ersten Film nie wieder anvertraut.
Habt Ihr Interesse an der Rückkehr der Blair Witch?