Netflix spendiert dem Familiendrama "Bloodline" eine 2. Staffel

Quelle: Netflix

Kein Aprilscherz! Weniger als zwei Wochen nach der Veröffentlichung der ersten Staffel von "Bloodline", der starbesetzten Dramaserie, die auf den Florida Keys spielt, hat der VOD-Gigant Netflix grünes Licht für eine zweite Staffel erteilt. Damit bleibt die bisherige Bilanz von Netflix bei Eigenproduktionen makellos – jede einzelne von Netflix' eigenen Serien erhielt bislang mehr als eine Staffel. Im Falle von "Bloodline" ist es keine sehr große Überraschung, denn die Serie wurde effektiv als ein neues Prestigeprojekt von Netflix vermarktet und durfte auch im Rahmen der diesjährigen Berlinale Premiere feiern. Auch wenn sich die Kritiker nicht wie bei "Orange is the New Black" vor Freude überschlagen haben, war schnell klar, dass Netflix einen weiteren Gewinner hat.

"Bloodline" handelt von der Familie Rayburn, die auf den Florida Keys lebt, geleitet vom Patriarchen Robert (Sam Shepard). Während zwei Söhne (Kyle Chandler, Norbert Leo Butz) und die Tochter (Linda Cardellini) "linientreue" Familienmitglieder sind, ist der älteste Sprössling Danny (Ben Mendelsohn) das schwarze Schaf der Familie und seine Rückkehr anlässlich einer Familienfeier setzt eine katastrophale Kette von Ereignissen in Gang. Hier findet Ihr einen Trailer zur ersten Staffel.

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"Bloodline" stammt von den Machern der cleveren Anwaltsserie "Damages" und deren Machart merkt man "Bloodline" von der allerersten Folge an – was nicht unbedingt schlecht ist. Nach drei Folgen bin ich jedenfalls noch sehr interessiert in der Serie, insbesondere wegen ihrer Besetzung und der gelungenen Florida-Atmosphäre (das Setting spielt eine immense Rolle), auch wenn die Charakterzeichnung bislang eher stereotyp ist.

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  1. Schade, dass man so gar nichts über Zuschauerzahlen und Einnahmen bei Netflix, Amazon & Co. weiß – ist natürlich auch schwer rauszufinden, ob jemand wegen Bloodline ein Abo gebucht hat. Ich glaube sehr, dass die Verlängerung von Eigenproduktionen natürlich auch damit zusammen hängt, dass man sich keine Blöße geben und einen Flop eingestehen will. Andererseits ist das ganze Quotendenken bei den Streamingdiensten irgendwie sinnlos, denn auch eine schlechte Serie füllt das virtuelle Regal, und irgendwann schaut vermutlich jeder Abonnent mal rein. Und eine in mehreren Staffeln bis zu Ende erzählte Geschichte hat dann als Sendelizenz im Free-TV noch eine gute Chance. Anders als beim Fernsehen wird hier ja keine Werbezeit verkauft, insofern tut die schlechte Quote einer Serie zunächst keinem weh, solange sich nicht rumspricht, dass die Mehrzahl der angebotenen Eigenproduktionen den Zuschauer nicht interessieren. Es wird in Zukunft sehr spannend sein, zu sehen, wann die Streamingprovider ein eigenes Produkt mittendrin stoppen und das Ende offen lassen. Ich glaube, wir werden lange darauf warten müssen. Aber was bedeutet das dann für das reguläre Fernsehen? Wie lange haben die Zuschauer noch Bock, sich in eine Serie zu verlieben, nur um dann festzustellen, dass sie nie das Ende der Geschichte sehen werden? Und wie lange kann Netflix finanziell eine Staffel nach der anderen stemmen (es werden im Laufe der Zeit ja immer mehr) wenn nicht laufend neue Abonnenten hinzu kommen? Das Verlängern der bestehenden Abos ist zwar schon mal gut, aber die bisherigen Abozahlen insgesamt reichen wohl kaum für die Produktionskosten von House of Cards oder Bloodline. Die nächste Produktionsphase ist mit einem Milliarden-Dollar-Kredit finanziert worden, und Netflix sitzt schon auf einem Schuldenberg. Das Märchen Netflix ist momentan fast noch zu schön, um wahr zu sein.
    Aber Bloodline ist auf jeden Fall ein neues Serienerlebnis (eher ein Film als eine Serie) und es ist gut, dass jemand die Möglichkeit hat, dies mal auszuprobieren. Von unseren hiesigen Sendern werden wir das in den nächsten Jahren wohl kaum geboten bekommen.

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