Quelle: 20th Century Fox
Als labiler, sozialphobischer Hacker Elliot gewann Rami Malek für die erste "Mr. Robot"-Staffel einen sehr verdienten Emmy. Mit seiner nächsten Rolle als Queen-Frontmann Freddie Mercury in Bohemian Rhapsody könnte er nun die höchste Auszeichnung der Filmbranche in Visier nehmen, den Oscar. Schließlich hat die Academy bekanntlich ein Fable für Darstellung von realen Personen. Als Ray Charles gewann Jamie Foxx den Oscar, Joaquin Phoenix war als Johnny Cash in Walk the Line immerhin nominiert. Als Malek für den Part besetzt wurde, war ich skeptisch und hätte den vorherigen Anwärter für die Rolle, Sacha Baron Cohen, der letztlich von den anderen Queen-Bandmitgliedern abgewiesen wurde, deutlich vorgezogen. Doch nach dem ersten Teaser-Trailer zu Bohemian Rhapsody, den Ihr unten wahlweise in deutscher oder englischsprachiger Version sehen könnt, bin ich definitiv "bekehrt". Sowohl optisch, als auch was die Manierismen und Sprache betrifft, scheint man mit Malek ins Schwarze getroffen zu haben. Urteilt selbst:
Deustcher Teaser
Originalteaser
Als Queen-Fan war der Teaser für mich Gänsehaut pur! Natürlich kann man mir der legendären Musik der Band, die sich weltweit etwa 200 Millionen Mal verkauft hat und zu den erfolgreichsten Acts aller Zeiten gehört, wenig falsch machen. Doch letztlich wird der Film sehr von Maleks Performance abhängen. Mercurys exaltierte, schrille Auftritte bilden einen starken Kontrast zur Maleks zurückgezogener, introvertierter Rolle bei "Mr. Robot".
Für deutlich mehr Gespräch als die Besetzung sorgte allerdings die turbulente Produktionsgeschichte des Films. Im Dezember 2017, nachdem bereits zwei Drittel des Films im Kasten waren, wurde Regisseur Bryan Singer gefeuert, nachdem er nach der Thanksgiving-Pause einfach nicht mehr am Set aufgetaucht ist. Gerüchten zufolge gab es zuvor schon Probleme mit ihm. Er tauchte spät am Set auf und es kam häufig zu Streitigkeiten zwischen Malek und ihm. Zum Zeitpunkt seiner Entlassung fehlten dem Film nur zwei Wochen Drehzeit bis zur Fertigstellung. Dexter Fletcher (Eddie the Eagle) wurde schnell als Ersatz angekündigt und am 15. Dezember gingen die Dreharbeiten weiter. Im Januar war der Dreh abgeschlossen.
Es bleibt offen, wer nun als offizieller Regisseur des Films geführt werden wird. Im Gegensatz zu Ron Howard bei Solo hat Fletcher nämlich nicht große Teile des Films neu gedreht, sondern ihn lediglich beendet. Ich bin gespannt, ob man dem fertigen Produkt den Kontrast zwischen den beiden Regisseuren anmerken wird.
Bohemian Rhapsody kommt am 1. November in unsere Kinos und damit direkt zur Beginn der nächsten Oscar-Saison. Unten findet Ihr zwei sehr stylische Plakate zum Film: