David Gordon Green am Set von Joe (2013) © Lionsgate
Quelle: The Hollywood Reporter
Jede größere Tragödie zieht irgendwann eine filmische Abhandlung nach sich, denn aus Tragödien werden häufig Helden geboren und große Emotionen – perfekter Kinostoff eben. Deshalb ist es auch nicht sehr überraschend, dass ein Film über den Bombenanschlag auf den Bostoner Marathon am 15. April 2013 bereits in der Mache ist. Unter dem Titel Stronger werden die gleichnamigen Memoiren eines Überlebenden des Attentats, Jeff Bauman, verfilmt. Bauman, der auf seine Freundin an der Zielgeraden wartete, verlor beim Anschlag beide Beine und war einer der wichtigsten Zeugen auf der Jagd nach den beiden Tätern Tamerlan und Dschochar Zarnajew. Das klingt zumindest auf den ersten Blick nach einer typischen Geschichte über menschliche Resilienz und Willenskraft im Angesicht einer großen Not und Tragödie.
Überraschend ist hingegen die Wahl des Regisseurs für das Projekt, das mich doch ein wenig neugierig macht. Diese fiel auf David Gordon Green. Green hat im Laufe seiner Karriere bislang entweder Mainstream-Komödien wie Ananas Express und Bad Sitter oder kleine Indie-Filme wie Prince Avalanche und Joe inszeniert. Daher ist er als Regisseur eines doch eher größeren Hollywood-Dramas eine ungewöhnliche Wahl und wird vielleicht einen interessante und weniger Pathos-geladene Herangehensweise an das Thema wählen.