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Quelle: Boston Society of Film Critics
Die Vergabe der Auszeichnungen von verschiedenen Filmkritikerverbänden in den USA geht weiter und jetzt hat auch die Boston Society of Film Critics (BSFC) ihren Senf dazugegeben. Die aus etwa 20 Bostoner Filmkritikern bestehende Vereinigung verleiht ihre Auszeichnungen seit 1981 und gilt neben den Kritikerverbänden von Los Angeles, New York und Chicago als eine der angesehensten in den USA. Obwohl es keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Kritikerpreisen und den Entscheidungen der Oscar-Wähler gibt, ist die Vorhersagekraft der Kritikerpreise der BSFC höher als bei den anderen drei Kritikerverbänden. In der Kategorie "Bester Film" gab es in den letzten zehn Jahren sieben Übereinstimmungen mit dem späteren Oscarsieger. Lediglich Boyhood, Zero Dark Thirty und The Social Network gewannen in Boston und verloren später den Oscar (auch WALL-E wurde von den Bostoner Filmkritikern ausgezeichnet, allerdings gemeinsam mit Slumdog Millionär, der später den Oscar gewann).
Die Bostoner Kritiker tendieren dazu, unter den gefeierten Filmen eines Jahres diejenigen bei ihren Auszeichnungen vorzuziehen, die in ihrer Heimatstadt spielen. So wurden vom Verband in Vergangenheit u. a. Mystic River, Departed – Unter Feinden und Spotlight ausgezeichnet. Umso überraschender (und aussagekräftiger) ist es, dass die BSFC dieses Jahr das Musical La La Land dem zum Teil in Boston angesiedelten Drama Manchester by the Sea vorgezogen hat. La La Land wurde in insgesamt drei Kategorien ausgezeichnet, darunter als "Bester Film" und für Damien Chazelles Regie. Doch auch Manchester by the Sea hat mit zwei Auszeichnungen gut abgeschnitten und belegte in zwei weiteren Kategorien den zweiten Platz.
Insgesamt bestätigten die Auszeichnungen der BSFC abermals den diesjährigen Konsens, dass sich das Oscar-Rennen hauptsächlich zwischen drei Filmen abspielt: La La Land, Manchester by the Sea und Moonlight. Martin Scorseses Silence glänzte wieder einmal durch Abwesenheit. Interessant ist übrigens die wiederholte Auszeichnung der Newcomerin Lily Gladstone für den winzigen Indie Certain Women. Gladstone gewann bereits die Preise der Filmmritiker von Los Angeles und Atlanta.
Unten findet Ihr alle Preisträger des Bostoner Kritikerverbands auf einen Blick (die Zweitplatzierten wurden dieses Jahr nicht in allen Kategorien bekanntgegeben):