Vor 23 Jahren machte Die Bourne Identität Matt Damon zu einem unverhofften Actionstar. Der aus hochkarätigen Filmen wie Der Soldat James Ryan, Good Will Hunting oder Der talentierte Mr. Ripley bekannte Schauspieler spielte in der Verfilmung des Romans von Robert Ludlum einen Geheimagenten und Profikiller mit Gedächtnisverlust – und läutete eine neue Ära von Actionhelden ein. Die Herrschaft von Arnie, Stallone & Co. im Actiongenre war vorüber, und die Bourne-Filmreihe, insbesondere die ersten beiden Sequels von Regisseur Paul Greengrass, wurde wegweisend für das moderne Actionkino und beeinflusste die James-Bond-Filme mit Daniel Craig.
Das Franchise erreichte seinen Höhepunkt 2007 mit Das Bourne Ultimatum, der drei Oscars gewann und zum erfolgreichsten Teil der Reihe wurde. Es folgten das Spin-Off Das Bourne Vermächtnis mit Jeremy Renner, dessen Sequel erst angekündigt, dann aber zugunsten eines vierten Films mit Damon abgesagt wurde, sowie die Serie "Treadstone" aus der Welt von Jason Bourne, die nach einer Staffel eingestellt wurde.
Neun Jahre sind seit Damons letzter Mission als Jason Bourne vergangen, und das Franchise steht vor einer möglichen Wiedergeburt. Wie The Hollywood Reporter berichtet, sind die Rechte an Ludlums "Bourne"-Romanen, die seit 2000 Universal Pictures gehörten, wieder frei geworden und stehen zum Verkauf. Netflix, Apple und Skydance – die Produktionsfirma hinter Mission: Impossible und den neuen Star-Trek-Filmen, die demnächst möglicherweise Paramount aufkaufen wird – haben Interesse bekundet und sich bereits mit Ludlums Nachlassverwaltung getroffen. Doch auch Universal ist weiterhin im Spiel und könnte die Rechte zurückholen, vorausgesetzt, das Studio kann ein überzeugendes Gebot vorlegen.
Für Universal ist Bourne ein wichtiges Franchise mit einem weltweiten Gesamteinspiel von mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar für die fünf bisherigen Filme. Um die Rechte an Bourne behalten zu können, hätte das Studio einen weiteren Film frühzeitig produzieren müssen. Letztes Jahr gab es ernsthafte Gespräche über einen neuen Film mit Edward Berger (Konklave) als Regisseur. Damon, der zuvor noch darauf beharrte, lediglich unter Greengrass' Regie erneut Jason Bourne zu spielen, bekundete Interesse, und sogar potenzielle Filmtitel wie The Bourne Dilemma und Jason Bourne Exodus geisterten durch die Online-Gerüchteküche. Doch letztlich wollte sich Berger nicht festlegen, und Universal konnte das Sequel nicht rechtzeitig auf die Beine stellen – sodass die Rechte dem Studio entglitten sind.
Quelle: The Hollywood Reporter