Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste stabilisierte sich ein wenig nach zwei recht harten Drops und gab diesmal lediglich um 31,2% auf $5,4 Mio nach. Damit fiel er um einen Platz auf #6 und hat nach vier Wochen knapp $70,8 Mio in den nordamerikanischen Kinos eingenommen. Die Fortsetzung liegt etwa 16% hinter dem ersten Film im gleichen Zeitraum und hat keine Hoffnung mehr, aufzuholen. Mit etwa $83 Mio sollte der Streifen die Kinos verlassen.
Robert Zemeckis' The Walk war dank Pan nicht der größte kommerzielle Flop an den US-Kinokassen vergangenes Wochenende (sein Budget beträgt auch "nur" $35 Mio), aber zweifelsohne die größte Enttäuschung und vielleicht sogar die erschreckendste Box-Office-Enttäuschung des gesamten Jahres in den USA. Sony hat mit dem Film über die Hochseilwanderung zwischen den Türmen des World Trade Center keinen Riesenblockbuster erwartet, doch angesichts sehr positiver Kritiken, des Einsatzes in 3D und IMAX und der Regie von Robert Zemeckis, der neben Steven Spielberg als einer der größten Hitgaranten unter Hollywood-Regisseuren gilt, hat man sich sicherlich mehr erhofft als die miserablen $3,7 Mio von 2509 Kinos, die der Film an seinem ersten breiten Wochenende eingenommen hat. Noch vor Monaten vermuteten viele, dass The Walk neben Der Marsianer einer der größten Hits diesen Oktober werden könnte. Einschließlich des IMAX-exklusiven Vorstarts am Wochenende davor, steht The Walk jetzt bei $6,4 Mio.
Es ist nicht einfach, in Worte zu fassen, die niederschmetternd und enttäuschend dieses Ergebnis sein muss. Um es sich vor Augen zu führen: Filme wie Vampire Academy, Jonah Hex, Hot Tub Time Machine 2 und der Glee 3D-Konzertfilm hatten erfolgreichere Startwochenenden verbucht als The Walk. Dabei ist Regisseur Robert Zemeckis meistens sehr zuverlässig, was Box-Office-Erfolg angeht. Auf sein Konto gehen Zurück in die Zukunft ($210,6 Mio), Falsches Spiel mit Roger Rabbit ($156,5 Mio), Forrest Gump ($330,3 Mio), Schatten der Wahrheit ($155,5 Mio), Cast Away – Verschollen ($233,6 Mio), Flight ($93,8 Mio) und zahlreiche weitere Hits. Er weiß in der Regel, was das Publikum gerne sehen möchte und liefert genau das. Dass The Walk nicht zu seinen größten Hits gehören würde, war zu erwarten, nicht jedoch, dass der Film keine $15 Mio an den US-Kinokassen einspielen wird.
Johnny Depps Gangsterdrama Black Mass rutschte mit $3,1 Mio (-46,7%) auf Platz 8 der Wochenendcharts. Insgesamt spielte der starbesetzte Film bislang solide, wenn auch nicht überragende $57,6 Mio ein. Am Ende seiner Laufzeit werden es vermutlich knapp $65 Mio sein, was angesichts des $53-Mio-Budgets okay ist und der erste wirkliche US-Erfolg mit Depp in der Hauptrolle seit Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten vor vier Jahren. Man kann sich aber nur ausmalen, wie gut der Film vor etwa 6-7 Jahren abgeschnitten hätte, zum Höhepunkt von Johnny Depps Zeiten als Kassenmagnet.
Dank The Walk wirkt das Einspiel des 3D-Survivalfilms Everest gar nicht mehr so enttäuschend, doch gut sind die US-Zahlen des Streifens auch nicht. In der vierten Woche gab der Film um 45,5% und zwei Plätze auf $3,1 Mio und Rang 9 der US-Kinocharts nach. Insgesamt hat er bislang $38,3 Mio eingenommen (bei einem Budget von $55 Mio) und viel mehr ist auch nicht in Aussicht. Hier werden bestenfalls $45 Mio zusammenkommen, was angesichts der Besetzung und des Marketings sehr schwach ist. Weltweit sieht es mit über $150 Mio zum Glück um einiges besser aus, sodass Universal auf lange Sicht sich vielleicht sogar erhoffen kann, zumindest die Ausgaben wieder einzunehmen (man muss nämlich auch bedenken, dass nur ein Teil des Einspiels an das Studio zurückgeht und die Produktionskosten Marketingausgaben nicht berücksichtigen).
M. Night Shyamalans The Visit rundete die Top 10 mit $2,5 Mio (-36,5%) ab und steht jetzt bei beachtlichen $61,5 Mio. Damit hat The Visit bereits das Endergebnis von Shyamalans Flop After Earth übertroffen und ist nur noch $3 Mio vom Gesamtergebnis von The Happening entfernt, obwohl jener $5 Mio mehr zum Start eingespielt hat. Der Mangel an Horrorware auf dem Markt hat The Visit sicherlich sehr geholfen und für Shyamalan ist die $5-Mio-teure Produktion sein erfolgreichster Film seit über zehn Jahren. Mit Crimson Peak bekommt The Visit kommendes Wochenende allerdings gewaltige Konkurrenz, sodass bei etwa $66 Mio auch Schluss sein sollte. Das würde ihn bereits zum sechsterfolgreichsten "Found Footage"-Film aller Zeiten nach Blair Witch Project, Cloverfield und drei Paranormal-Activity-Filmen machen.
War Room, ein ans christliche US-amerikanische Publikum gerichtete Film und einer der größten Überraschungshits des Jahres, hat in der siebten Woche die Top 10 verlassen und landete mit $1,9 Mio (-34,5%) auf Platz 11. Insgesamt hat der Film bis dato $63,6 Mio eingenommen – bei einem Budget von $3 Mio! Besonders bemerkenswert ist auch, dass der Film am Ende seiner Laufzeit mehr als das Sechsfache von seinem Startwochenende eingespielt haben wird. Ich gehe aktuell von insgesamt $70 Mio aus.
Die lustige Romcom Dating Queen befindet sich nach 13 Wochen in den unteren Box-Office-Rängen, hat jedoch einen neuen Meilenstein erreicht. Mit genau $110 Mio hat die Komödie Jungfrau (40), männlich, sucht… als Judd Apatows zweiterfolgreichsten Film übertroffen. Da der Film nur $35 Mio kostete, war es für Universal ein Volltreffer. Judd Apatow gehört weiterhin zu den Box-Office-Königen, wenn es um Komödien geht. Seine bisherigen fünf Regiearbeiten spielten im Schnitt jeweils $97,5 Mio ein.