Die britische Boulevardzeitung The Daily Mail publiziert zwar jede Menge reaktionären, fragwürdigen Quatsch, doch wenn es um die britische Film- und Fernsehindustrie geht, so verfügt sie tatsächlich über gute und bewährte Insider-Quellen und ist häufig US-amerikanischen Branchenblättern voraus. So hat Mail on Sunday erstmals im Februar von konkreten Plänen eines vierten Bridget-Jones-Films mit Renée Zellweger berichtet, der noch diesen Sommer in London gedreht werden soll. Mehr als einen Monat später wurde jetzt Bridget Jones: Mad About the Boy, basierend auf Helen Fieldings drittem Bridget-Jones-Roman "Bridget Jones – Verrückt nach ihm", von Universal Pictures und Produktionsfirma Working Title offiziell angekündigt.
Die zweifache Oscarpreisträgerin Zellweger kehrt in ihrer berühmtesten Rolle zurück. Außerdem sind Hugh Grant als Bridgets arroganter ehemaliger Chef und Lover Daniel Cleaver und Emma Thompson als ihre Gynäkologin Dr. Rawling aus dem dritten Film wieder mit von der Partie. Thompson schrieb auch das Drehbuch zu Bridget Jones' Baby mit. Aus wessen Feder der vierte Film stammt, ist unklar. Grant war in den ersten zwei Filmen dabei, lehnte aber die Rückkehr im dritten Teil ab. Am Ende von Bridget Jones' Baby erfahren die Zuschauer, dass der totgeglaubte Daniel doch noch lebendig aufgefunden wurde. Damit wurde eine Tür für Grants Rückkehr offengelassen. Er spielte die Rolle zuletzt vor 20 Jahren in Bridget Jones- Am Rande des Wahnsinns.
Entgegen dem ursprünglichen Bericht der Mail ist jedoch Colin Firth als Bridgets große Liebe Mark Darcy bislang nicht dabei, was angesichts der Romanvorlage Fielding auch Sinn ergibt. Diese sorgte nämlich bei ihrer Veröffentlichung für Kontroverse bei den Fans, weil sie nach Marks Tod beginnt und Bridget als alleinerziehende Mutter folgt, die sich in ihren Fünfzigern wieder in die Dating-Szene stürzt. Weil dieses abrupte Ende von Marks und Bridgets Beziehung als zu deprimierend empfunden wurde, schob Universal mit Bridget Jones' Baby zunächst einen anderen Teil dazwischen, zu dem es keine Vorlage von Fielding gab. Jetzt wird jedoch der dritte Roman angepackt. Es ist natürlich denkbar, dass Firth dennoch einen kurzen Gastauftritt in einem Flashback oder einer Traumsequenz absolvieren wird.
Zwei Newcomer wurden für das Sequel ebenfalls angekündigt. Chiwetel Ejiofor (Bild oben aus Yellow Half of the Sun) und Leo Woodall ("The White Lotus") werden zwei noch unbekannte Schlüsselrollen übernehmen. Regie führt diesmal der britische TV-Regisseur Michael Morris, der mit dem kleinen Independent-Drama To Leslie vorletztes Jahr sein Filmdebüt feierte, das eine sehr überraschende Oscarnominierung für Hauptdarstellerin Andrea Riseborough ergatterte. Morris ist übrigens der erste Mann, der einen Bridget-Jones-Film inszeniert.
Wann genau die Dreharbeiten zu Bridget Jones: Mad About the Boy beginnen werden, steht noch nicht fest. Es sieht jedoch ganz danach aus, als würde das der vierte und möglicherweise letzte Film über die ikonische Londonerin nächstes Jahr in die Kinos kommen, 24 Jahre nachdem Zellweger mit dem ersten Teil ihren großen Durchbruch feierte und ihre erste Oscarnominierung erhielt.
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Quelle: Deadline
