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Quelle: Bad Taste
Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu und Sonic the Hedgehog haben dieses und letztes Jahr scheinbar den Fluch der Videospielverfilmungen endlich gebrochen. Beide Filme erhielten passable Rezensionen und konnten große Erfolge an den Kinokassen verbuchen. Besonders Sonic kriegte nach den desaströsen Reaktionen auf den ersten Trailer noch die Kurve und legte in den USA das umsatzstärkste Startwochenende einer Game-Adaption hin.
Der Erfolg dieser beiden Filme wird den Studios wieder etwas mehr Mut verleihen und den Weg für weitere Videospielverfilmungen bereiten. Doch eine rückt jetzt stattdessen in weite Ferne. Nachdem Drehbuchautor Kiernan Fitzgerald (Snowden) den Drehbeginn des Call-of-Duty-Films im Oktober 2018 für das Frühjahr 2019 angekündigt hat, hat sich beim Projekt nichts getan. Jetzt meldet sich der italienische Filmemacher Stefano Sollima (Sicario 2) zu Wort und er hat keine guten Neuigkeiten für die Fans der Spiele, die auf eine baldige Verfilmung hofften: (aus dem Italienischen)
Wir haben das Drehbuch mit Scott Silver geschrieben und, sagen wir mal, die Idee, das Universum, die Welt von "Call of Duty", zu erweitern, ist aktuell nicht länger die Priorität von Activision. Also im Prinzip steht das Projekt still, was ziemlich häufig in Amerika passiert.
Ich habe das Gefühl, dass ein Film als ein Erlebnis ganz anders sein muss als alle Videospiele. Das bedeutet, dass man um einen guten, auf einem Videospiel basierten Film zu machen, die Struktur hintergehen muss. Man muss die Idee ignorieren, die es im Videospiel gibt. Man muss etwas erschaffen, das ein komplett neuer und großartiger Film ist.
Sollima hat also verraten, dass der oscarnominierte Co-Autor von Joker, Scott Silver, ebenfalls am Skript gearbeitet hat. Doch dieses dient jetzt offenbar als Staubfänger in den Regalen von Activision Blizzard. Der Publisher der "Call of Duty"-Reihe hat Ende 2018 sogar Joe Robert Cole (Black Panther) als Autor des potenziellen Sequels zur Verfilmung angeheuert und schien Feuer und Flamme für den Film zu sein. Doch Prioritäten verschieben sich und nach dem gigantischen Verkaufserfolg des "Modern Warfare"-Reboots letztes Jahr konzentriert sich Activision wieder voll und ganz auf die Spiele, während der Film eine untergeordnete Rolle in Activisions Plänen spielt.
Sollima fügte hinzu, dass der Film aktuell im Ungewissen schwebe und er sich höchstwahrscheinlich eines anderen Projekts in naher Zukunft annehmen werde. Das ist schade, denn mit Suburra und Sicario 2 hat Sollima einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen und seinen oben beschriebenen Ansatz für eine gute Videospielverfilmung finde ich richtig, auch wenn er bei vielen Fans der Spiele für einen flauen Magen sorgen könnte.