Orlando Bloom und Cara Delevingne in "Carnival Row" © 2019 Amazon Studios
Quelle: Deadline
Das kreative Team hinter Amazons Fantasyserie "Carnival Row" wird ordentlich durchgerüttelt. Die zweite Staffel bekommt nicht nur einen neuen Showrunner, sondern die Serie verliert auch einen ihrer Schöpfer. Erik Oleson, der zuletzt als Showrunner der dritten "Daredevil"-Staffel fungierte, übernimmt den Showrunner-Posten von Marc Guggenheim, der seine Aufmerksamkeit auf das Arrowverse-Crossover-Event "Crisis on Infinite Earths" richtet. Guggenheim bleibt aber immerhin weiterhin ein Berater der Serie.
Zudem hat Travis Beacham, auf dessen Idee bzw. unverfilmtem Drehbuch von 2005 "Carnival Row" basiert, die Serie zur zweiten Staffel verlassen. In seinem Fall sind die berühmt-berüchtigten kreativen Differenzen mit Amazon der Grund. Die Trennung soll einvernehmlich erfolgt sein.
Es ist nicht die erste Hürde, die "Carnival Row" hinter den Kulissen nehmen musste. Ursprünglich wurde die Serie mit dem Plan entwickelt, dass Guillermo del Toro sie produziert, schreibt und Regie führt. Auf der Basis von Travis Beachams Idee entstand zuvor del Toros Kinofilm Pacific Rim. Aus zeitlichen Gründen hat del Toro das Projekt jedoch verlassen und Beacham entwickelte die Serie gemeinsam mit René Echevarria ("Terra Nova"). Echevarria wurde zum Showrunner der ersten Staffel. Als diese jedoch abgedreht war, wurde er durch Marc Guggenheim ersetzt, der die Nachdrehs überwachte und fortan der Showrunner bleiben sollte. Innerhalb kurzer Zeit hat "Carnival Row" also ihre beiden Co-Schöpfer verloren.
Trotz der problematischen Produktionsgeschichte war man bei Amazon vom Hitpotenzial der Serie so überzeugt, dass sie mehr als einen Monat vor Start um eine zweite Staffel verlängert wurde. Diese soll nächstes Jahr bei Amazon Prime Premiere feiern.
"Carnival Row" spielt in einem fiktiven Stadtstaat namens The Burgue, einer an das Viktorianische Zeitalter erinnernden Steampunk-Vision, in der Menschen Seite an Seite (wenn auch widerwillig) mit Fabelwesen leben. Diese mussten ihre Heimat als Flüchtlinge verlassen, nachdem Menschen diese besetzt haben. Diese Ausgangslage bietet natürlich die perfekte Projektionsfläche für moderne Probleme wie Rassenhass und Flüchtlingsthematik. Cara Delevingne (Suicide Squad) spielt in der Serie die Fee Vignette Stonemoss. Orlando Bloom (Der Herr der Ringe) verkörpert ihren ehemaligen, totgeglaubten Liebhaber Rycroft Philostrate, ein Halbblut und Ermittler bei der Polizei von Burgue, der einem grausamen Mordfall nachgeht. Tamzin Merchant ("Die Tudors"), Indira Varma ("Game of Thrones") und Jared Harris (Sherlock Holmes: Spiel im Schatten) spielen weitere Rollen. In der Kritik kam die erste "Carnival Row"-Staffel nur durchwachsen weg. Vielleicht bringt der Showrunner-Wechsel aber eine Verbesserung mit sich.