Quelle: TVLine
So langsam kommt der Punkt in der aktuellen US-Fernseh-Saison, an dem die Zuschauerzahlen der neuen und wiedergekehrten Serien sich langsam stabilisieren und gerade unter den neuen Serien die Spreu vom Weizen getrennt wird.
So steht es außer Frage, dass die Mystery-Thrillerserie "Blindspot" von NBC mit Jaimie Alexander und Sullivan Stapleton der größte Erfolg unter neuen Dramaserien der Saison ist, was aber angesichts des enormen Marketingaufwands und der spannenden Grundprämisse, die an die Bourne-Filme erinnert, nicht sehr überraschend ist. NBC hat zu den ursprünglich 13 bestellten Folgen bereits neun weitere nachbestellt – eine komplette erste Season. Das ist ein sehr gutes Zeichen für die Zukunft der Serie. Vergangenen Monat fiel sie nach absoluten Zuschauerzahlen zwar um 7% auf 8,5 Millionen, konnte aber in der werberelevanten Zielgruppe der 18-49-Jährigen gegenüber der Vorwoche leicht zulegen und erreichte darin 2,5 Millionen. Da diese Zielgruppe als wichtiger Erfolgsindikator gilt, ist es ein hervorragendes Zeichen, dass "Blindspot" als erste neue Serie der Saison in der Zielgruppe von einer Woche zur anderen zulegen konnte.
Im kompletten Kontrast dazu steht "Minority Report". Zwar hat die Serie erstmals gegenüber der Vorwoche nicht abgebaut und lockte wieder einmal 2,1 Millionen Zuschauer vor die Fernseher, doch die Zahlen sind bereits so niedrig, dass es eigentlich keine Hoffnung mehr gibt. FOX hat auch schon die Anzahl der bestellten Folgen von 13 auf 10 reduziert und eine offizielle Ankündigung der Absetzung ist höchstwahrscheinlich nur eine Frage der Zeit.
Die Comic-Serie "Gotham" unterbot sich nach dem Quotentief in der Vorwoche wieder einmal und sank auf 4,2 Millionen Zuschauer für die vierte Folge von Staffel 2. Immerhin bleibt die Serie in der Zielgruppe 18-49 mit 1,5 Millionen weiterhin stabil.
Unschlagbar war am Montagabend natürlich "The Big Bang Theory" mit 15 Millionen Zuschauern und 3,9 Millionen in der Zielgruppe. Die im Anschluss ausgestrahlte neue Sitcom "Life in Pieces" erreichte nur noch 7,8 Millionen Zuschauer, 12% weniger als in der Vorwoche, und 1,7 Millionen in der Zielgruppe. Die Krimiserie "Scorpion" baute nur leicht ab und kam auf 9,4 Millionen Zuschauer, knapp oberhalb der bisherigen Quotentiefs. "Navy CIS: LA" verbesserte sich leicht auf 8,5 Millionen Zuschauer, erreichte aber mit 1,1 Millionen in der Zielgruppe ein neues Serientief.
Auf ABC schnitt die neue Folge der 8. "Castle"-Staffel nach Gesamtzuschauerzahlen mit 6,8 Million auf Vorwochenniveau ab, doch in der relevanten Zielgruppe ging es abwärts auf 1,1 Millionen, womit die Serie darin ein neues Tief erreichte. Die Entscheidung über eine weitere Verlängerung der Serie wird vermutlich eine knappe Sache sein.
Schließlich brachte The CW zwei weitere Serien ins Rennen, machte jedoch kaum Eindruck dabei, Die neue Comedyserie "Crazy Ex-Girlfriend" kam gerade einmal mit 900,000 Zuschauern aus den Startlöchern. Da die Serien des Senders für gewöhnlich in ihrem Verlauf weiter sinken, ist es definitiv ein sehr schwacher Anfang. Die zweite Staffel von "Jane the Virgin" lief ebenfalls unter den Erwartungen an. Nur 1,1 Millionen Zuschauer schalteten ein, 34% weniger als zum Serienstart und 12% weniger als zum Finale von Staffel 1.
Insgesamt kann man sagen, dass die US-Einschaltquoten in dieser Fernsehsaison mehr als je zuvor das neue Zuschauerverhalten widerspiegeln. Die meisten Serien bauen teilweise deutlich gegenüber ihren letzten Staffeln an und richtige Quoten-Überfleger gibt es kaum. Immer weniger Serienfans verfolgen ihre Lieblingsserien live bei der Erstausstrahlung. Es wird entweder aufgenommen und später geschaut oder gestreamt. Deshalb wird es demnächst an der Zeit sein, die Erfassung des Serienerfolgs umzudenken.