Channing Tatum hasst G. I. Joe

Quelle: The Howard Stern Show

Gelegentlich vergisst man als Filmfan, dass Filme nicht lediglich dazu da sind, um uns zu bespaßen, sondern dass es letztendlich ein Geschäft ist, wie jedes andere. Und so ist Schauspielerei auch eine Arbeit, mit der man sich den Lebensunterhalt verdient. Gelegentlich kommt es auch dort vor, dass jemand einen Job macht, denn er/sie nicht mag, doch von den Stars selbst hört man es äußerst selten – man soll ja nicht am Ast sägen, auf dem man sitzt und sich die Beziehungen in Hollywood vermiesen. Zum Glück gibt es gelegentlich Ausnahmen, die uns daran erinnern, dass die Schauspieler nicht zu jedem Projekt stehen, das sie gemacht haben. So eine Ausnahme ist auch Channing Tatum, der bei einem Interview mit Howard Stern jetzt erzählt hat, dass er nicht viel auf seinen ersten großen Blockbuster, G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra, hält: (aus dem Englischen)

Ich werde ehrlich sein. Ich hasse diesen Film so sehr. Ich wurde dazu gedrängt, diesen Film zu machen. Das Drehbuch war nicht gut. Und ich wollte nicht etwas machen, von dem ich ein Fan seit meiner Kindheit war und jeden Morgen mir im Fernsehen angeschaut habe. Ich wollte nicht etwas machen, das schlecht war und ich wusste auch einfach nicht, ob ich G.I. Joe sein wollte.

Tatum fügte jedoch später hinzu, dass er für den Film trotzdem dankbar sei, dass die Rolle ihm aber nicht alle Türen geöffnet hat, wie man es vielleicht erwarten würde:

Ich bin superglücklich und gesegnet gewesen, dass ich diese Rolle bekam. […] Man bekommt danach ein weiteres G.I.-Joe-Drehbuch oder einen anderen Actionfilm. Es verändert schon dein Leben, aber vielleicht nicht bei den Leuten, von denen du gerne angerufen werden würdest.

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Dieses ehrliche Eingeständnis erklärt auch vermutlich, wieso Channing Tatums Auftritt im zweiten Film auf wenige Minuten begrenzt ist. Der wirkliche Durchbruch und der Punkt, an dem man angefangen hat, ihn als Schauspieler etwas ernster zu nehmen, kam für Tatum sowieso erst 2012 mit Filmen wie Für immer Liebe, Magic Mike und natürlich 21 Jump Street. Mit den Jump-Street-Filmen und seinem Auftritt in Das ist das Ende hat er auf jeden Fall jede Menge Selbstironie beweisen und erst dieses Jahr zeigte er in Foxcatcher, was schauspielerisch in ihm steckt, etwas, das ich schon seit dem wenig gesehenen, aber hervorragenden Kids – In den Straßen New Yorks wusste. Mittlerweile sind auch Kultregisseure wie Quentin Tarantino und die Coen-Brüder auf Tatum aufmerksam geworden und so wird er auch in ihren nächsten Filmen, The Hateful Eight und Hail, Caesar!, zu sehen sein.

Was G.I. Joe betrifft, so spricht Tatum vielen Filmfans sicherlich aus der Seele, wenn er seinen Hass auf dem Streifen zugibt. Ich selbst muss aber gestehen, dass ich am albernen ersten Film sehr viel Spaß hatte. Deutlich weniger hat mir dann der zweite gefallen, trotz Präsenz von The Rock. Paramount darf es egal sein, was Tatum von den Filmen hält – an den Kinokassen brachten sie den erwünschten Erfolg und G.I. Joe 3 ist bereits in der Mache. Es ist und bleibt eben ein Geschäft.

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