Charles Grodin in Midnight Run – Fünf Tage bis Mitternacht (1988) © Universal Pictures
Quelle: The New York Times
US-Comedian Charles Grodin, am besten bekannt durch seine Rolle als Robert De Niros Leinwandpartner in der Buddy-Actionkomödie Midnight Run – Fünf Tage bis Mitternacht (OT: Midnight Run) und aus der Familienkomödie Ein Hund namens Beethoven (OT: Beethoven), ist am Dienstag bei sich zu Hause in Wilton, Connecticut gestorben. Er war 86 Jahre alt. Sein Sohn Nicholas gab gegenüber der New York Times an, dass Knochenmarkkrebs die Todesursache war.
Grodin erlernte die Schauspielerei unter Lee Strasberg, einem der berühmtesten Schauspiellehrer überhaupt. In den Sechzigern begann Grodins Karriere zunächst am Broadway und im Fernsehen. Zu seinen frühen Filmrollen gehörte ein Auftritt in Roman Polanskis Horrorklassiker Rosemaries Baby im Jahr 1968. Zwei Jahre später war er Teil des Ensembles von Mike Nichols großartiger Kriegssatire Catch 22 – Der böse Trick (OT: Catch-22). Seine erste Hauptrolle spielte er 1972 in der schwarzen Romcom Pferdewechsel in der Hochzeitsnacht (OT: The Heartbreak Kid) neben Cybill Shepherd. Für seine Performance wurde Grodin für einen Golden Globe nominiert. Die Komödie wurde 2007 mit Ben Stiller in Grodins Rolle unter dem deutschen Titel Nach 7 Tagen – Ausgeflittert neu verfilmt.
Grodin spielte 1976 den aalglatten Antagonisten in der Neuverfilmung von King Kong. Zwei Jahre später trat er in der erfolgreichen und neunfach oscarnominierten Fantasykomödie Der Himmel soll warten (OT: Heaven Can Wait) mit. 1984 war Grodin neben Steve Martin in der Komödie Ein Single kommt selten allein (OT: The Lonely Guy) und neben Gene Wilder in Die Frau in Rot (OT: The Woman in Red) zu sehen. Grodin wirkte 1987 im berüchtigten Megaflop Ishtar mit, spielte jedoch nur ein Jahr später in einem seiner bekanntesten und erfolgreichsten Filme mit. In Martin Brests Buddy-Komödie Midnight Run – Fünf Tage bis Mitternacht verkörperte er einen Buchhalter der Mafia, der 15 Millionen des Mafiabosses unterschlägt und dafür verhaftet wird. Als er auf Kaution raus ist und flieht, wird der von Robert De Niro gespielte mit allen Wassern gewaschene Kopfgeldjäger auf ihn angesetzt.
Viele Kinder der Neunziger kennen Grodin als genervten Familienvater George Newton aus Ein Hund namens Beethoven (OT: Beethoven), der 1992 in die Kinos kam und zu Grodins größtem Kassenhit wurde. Die Rolle spielte er ein Jahr später in Eine Familie namens Beethoven (OT: Beethoven the 2nd) wieder.
Mitte der Neunziger trat Grodin seinen schauspielerischen Ruhestand an. Stattdessen war er ein gern gesehener, mürrischer Gast bei Talkshow-Moderatoren wie David Letterman und fokussierte sich auf die Schriftstellerei. Erst ab 2006 fing Grodin wieder an, gelegentlich Neben- und Gastrollen in Filmen und Serien zu übernehmen, wie in Noah Baumbachs Gefühlt Mitte Zwanzig (OT: While We’re Young) und in Taylor Hackfords The Comedian neben seinem Midnight-Run-Co-Star De Niro. Im Fernsehen gastierte er 2014-2015 in fünf "Louie"-Folgen und spielte 2016 in der Miniserie "Madoff" ein Opfer des Finanzbetrügers Bernie Madoff.
Comedians wie Steve Martin, Patton Oswalt, Albertz Brooks und Marc Maron haben ihr Beileid zum Tod des geschätzten Kollegen bekundet:
https://twitter.com/SteveMartinToGo/status/1394731146643218432
R.I.P. Charles Grodin. A brilliant comedy actor. I had the wonderful experience of working with him in my first feature “Real Life” and he was amazing. Rest In Peace, Chuck.
— Albert Brooks (@AlbertBrooks) May 18, 2021
RIP Charles Grodin. Ordering a plate of chorizo and eggs in his beloved memory.
— Patton Oswalt (@pattonoswalt) May 18, 2021
RIP Charles Grodin. One of the great cranky comedic geniuses.
— marc maron (@marcmaron) May 18, 2021