Links: Charlize Theron in Tully © 2018 Focus Features
Rechts: Charlize Theron in Monster © 2003 Newmarket Film Group
Quelle: Allure
Bei einigen guten und erfolgreichen Schauspielern wie George Clooney, Bill Murray und sogar Jack Nicholson hat man häufig das Gefühl, dass sie in den meisten Rollen einfach sich selbst spielen. Das ändert natürlich nichts daran, dass sie Meister ihres Fachs und echte Hollywood-Größen sind. Dann gibt es aber auch Schauspieler, die am liebsten in ihren Rollen komplett verschwinden und ihre eigene Persönlichkeit möglichst in den Hintergrund rücken. Eine extreme Version davon ist Method Acting, bei dem die SchauspielerInnen versuchen, in die Gedanken und Gefühle ihrer Figuren einzutauchen und häufig während der gesamten Drehzeit in ihrer Rolle bleiben, auch wenn die Kamera nicht läuft. Sie bereiten sich lange auf ihre Rollen vor, suchen sorgfältig ihre Kleidung aus, trainieren ihre Stimme und lernen ggf. einen bestimmten Akzent.
Und dann gehen manche Schauspielerinnen und Schauspieler noch einen Schritt weiter und setzen sogar ihre Gesundheit aufs Spiel, um sich ihren Charakteren anzunähern. Christian Bale ist natürlich das bekannteste Beispiel eines solchen Chamäleons. Für seine Rollen hat er sich in den letzten 25 Jahren extremen Gewichtsschwankungen unterzogen. Von durchtrainiert (American Psycho, Batman Begins), bis komplett abgemagert (Der Maschinist, Rescue Dawn) bis stark übergewichtig (American Hustle, Vice – Der zweite Mann) war bei ihm alles dabei. Dass dieses Gewichts-Ping-Pong gesundheitliche Spuren hinterlässt, ist nicht überraschend und erst kürzlich hat Bale angekündigt, für künftige Rollen sein Gewicht nicht mehr zu verändern.
Doch nicht nur Männer sind bereit, für die richtiger Rolle ihr Körpergewicht ins eine oder andere Extrem zu verändern. Natalie Portman hat für ihre Oscarrolle in Black Swan neun Kilo verloren, während Renée Zellweger für die Bridget-Jones-Rolle fast 14 kg zugenommen hat.
Auch Charlize Theron sind große Gewichtsveränderungen für besondere Rollen nicht fremd. Für ihre oscarprämierte Rolle als Aileen Wuornos in Monster nahm sie rund 14 Kilo zu, für die Rolle der überforderten Mutter in Jason Reitmans Tully waren es sogar 23 Kilo.
Damit ist jetzt jedoch Schluss. Die 48-jährige Schauspielerin, die in den letzten Jahren vor allem mit körperbetonten, fordernden Actionrollen in Filmen wie Mad Max: Fury Road, Atomic Blonde und The Old Guard große Erfolge feierte, hat im Interview mit Allure angekündigt, nie wieder für eine Rolle zuzunehmen. Ihr Grund ist nicht Eitelkeit, sondern schlicht die Erkenntnis, dass es immer schwerer wird, die angefutterten Extra-Pfunde wieder loszuwerden. Diese Erfahrung hat sie nach den Dreharbeiten zu Tully gemacht: (aus dem Englischen)
Ich werde nie, nie wieder einen Film drehen und sagen: "Ja, ich nehme 40 Pfund zu." Ich werde das nie wieder machen, weil man sie nicht wieder loskriegt. Als ich 27 war, habe ich Monster gedreht. Ich habe danach 30 Pfund mehr oder weniger über Nacht verloren. Ich habe drei Mahlzeiten ausgesetzt und hatte mein normales Gewicht wieder.
Dann habe ich es mit 43 für Tully noch mal gemacht und ich erinnere mich, wie ich nach einem Jahr von Bemühungen, das Gewicht wieder zu verlieren, meinen Arzt angerufen und gesagt habe: "Ich denke, ich sterbe, weil ich dieses Gewicht nicht verlieren kann." Und er meinte: "Du bist über 40. Beruhige dich. Dein Stoffwechsel ist nicht mehr, was er einmal war." Niemand will das hören.
Im selben Interview klagte Theron auch darüber, dass sie körperlich herausfordernde Actionszenen heutzutage weniger gut wegstecken kann als mit Mitte 20:
Was mich wirklich deprimiert ist, dass ich jetzt Actionfilme drehe und wenn ich mich verletze, dauert die Heilung viel länger als in meinen 20ern. Noch mehr als mein Gesicht wünsche ich mir meinen 25-jährigen Körper zurück, den ich einfach gegen die Wand werfen konnte, ohne dass er am nächsten Tag wehtat. Wenn ich jetzt drei Tage in Folge nicht trainiere und dann ins Fitnessstudio gehe, kann ich danach nicht laufen. Ich kann mich nicht aufs Klo hinsetzen. Das sind alles sehr echte Momente.
Dennoch hält sie das nicht davon ab, weiterhin Actionfilme zu drehen. Bereits im Kasten ist das Netflix-Sequel The Old Guard 2 und auch Atomic Blonde 2 ist immer wieder im Gespräch.