Chicago Film Critics Association prämiert Der Brutalist als besten Film 2024, doch Nickel Boys gewinnt die meisten Preise

Die Aussagekraft der Kritikerpreise während der Oscar-Saison ist im Hinblick auf die Oscars begrenzt, weil nicht dieselben Leute über sie abstimmen wie über die Oscars und Journalisten auch etwas andere Kriterien anlegen als Academy-Mitglieder, die selbst Teil der Filmindustrie sind. Dennoch bringen die Auszeichnungen besonders großer und renommierter Kritikerverbände bestimmte Filme und Performances mehr ins Gespräch und animieren die Oscarwähler:innen dazu, sie vor der Abstimmung auch nachzuholen. Aus diesem Grund halten wir Euch nicht nur über die Preise der Industrie-Gewerkschaften und -Verbände auf dem Laufenden, sondern auch über die Auszeichnungen einiger wichtiger nordamerikanischer Filmkritikerverbände.

Neben den Preisen des New York Film Critics Circle, der Los Angeles Film Critics Assocation und der Boston Film Critics Society zählen die Auszeichnungen der Chicago Film Critics Association (CFCA), die seit 1989 verliehen werden, zu den prestigeträchtigsten und wichtigsten Filmkritikerpreisen der USA. Rund 60 Mitglieder stimmen erst über die Nominierungen in 19 Kategorien ab und bestimmen anschließend die Sieger:innen.

Letztes Jahr verteilte die CFCA jeweils drei Auszeichnungen an Killers of the Flower Moon, May December und Oppenheimer, wobei letzterer als bester Film und für Christopher Nolans Regie prämiert wurde. Der Brutalist, der auch schon den Hauptpreis der New Yorker Filmkritiker gewonnen hat, wurde als bester Film 2024 prämiert. Erstmals seit L.A. Crash vor 19 Jahren, als es noch deutlich weniger Kategorien gab, hat der "Bester Film"-Sieger der CFCA jedoch nur einen weiteren Preis gewonnen. Dieser ging an Adrien Brody als bester Hauptdarsteller. Der größte Abräumer der diesjährigen CFCA Awards war Nickel Boys, der sechs seiner Nominierungen in vier Auszeichnungen verwandeln konnte. Lediglich die Preise für besten Film und besten Schnitt konnte er nicht gewinnen. Der überraschende große Verlierer der Auszeichnungen war Cannes-Sieger und Oscarfavorit Anora, der zwar achtmal nominiert war, aber komplett leer ausgegangen ist.

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Alle diesjährigen Nominierungen und Sieger:innen (in grün) der Chicago Film Critics Association Awards könnt Ihr unten nachlesen:

Bester Film

Anora
Furiosa: A Mad Max Saga
Nickel Boys
Der Brutalist
I Saw the TV Glow
The Substance

Beste Regie

Sean Baker (Anora)
RaMell Ross (Nickel Boys)
Brady Corbet (Der Brutalist)
Jane Schoenbrun (I Saw the TV Glow)
Coralie Fargeat (The Substance)

Bester Hauptdarsteller

Colman Domingo (Sing Sing)
Ralph Fiennes (Konklave)
Adrien Brody (Der Brutalist)
Keith Kupferer (Ghostlight)
Timothée Chalamet (Like a Complete Unknown)

Beste Hauptdarstellerin

Léa Seydoux (The Beast)
Marianne Jean-Baptiste (Hard Truths)
Demi Moore (The Substance)
Mikey Madison (Anora)
Cynthia Erivo (Wicked)

Bester Nebendarsteller

Kieran Culkin (A Real Pain)
Clarence Maclin (Sing Sing)
Yura Borisov (Anora)
Guy Pearce (Der Brutalist)
Adam Pearson (A Different Man)

Beste Nebendarstellerin

Ariana Grande (Wicked)
Natasha Lyonne (Drei Töchter)
Danielle Deadwyler (The Piano Lesson)
Zoe Saldaña (Emilia Pérez)
Margaret Qualley (The Substance)

Bestes Originaldrehbuch

Jesse Eisenberg (A Real Pain)
Justin Kuritzkes (Challengers – Rivalen)
Brady Corbet & Mona Fastvold (Der Brutalist)
Sean Baker (Anora)
Coralie Fargeat (The Substance)

Bestes adaptiertes Drehbuch

RaMell Ross & Joslyn Barnes (Nickel Boys)
Bertrand Bonello, Guillaume Bréaud & Benjamin Charbit (The Beast)
Peter Straughan (Konklave)
Robert Eggers (Nosferatu – Der Untote)
Clint Bentley & Greg Kwedar (Sing Sing)

Bester fremdsprachiger Film

Emilia Pérez
All We Imagine as Light
Red Rooms – Zeugin des Bösen
Evil Does Not Exist
Die Saat des heiligen Feigenbaums

Bester Dokumentarfilm

No Other Land
Dahomey
Daughters
Sugarcane
Soundtrack of a Coup d’Etat

Bester Animationsfilm

Flow
Memoir of a Snail
Alles steht Kopf 2
Der wilde Roboter
Wallace & Gromit: Vergeltung mit Flügeln

Beste Kamera

Jomo Fray (Nickel Boys)
Lol Crawley (Der Brutalist)
Sayombhu Mukdeeprom (Challengers – Rivalen)
Jarin Blaschke (Nosferatu – Der Untote)
Greig Fraser (Dune: Part Two)

Beste Filmmusik

Hans Zimmer (Dune: Part Two)
Daniel Blumberg (Der Brutalist)
Trent Reznor & Atticus Ross (Challengers – Rivalen)
Robin Carolan (Nosferatu – Der Untote)
John Powell & Stephen Schwartz (Wicked)
Kris Bowers (Der wilde Roboter)

Bestes Szenenbild

Der Brutalist
Dune: Part Two
Wicked
The Substance
Nosferatu – Der Untote

Bestes Kostümdesign

Furiosa: A Mad Max Saga
Wicked
Nosferatu – Der Untote
Dune: Part Two
Maria

Bester Schnitt

Challengers – Rivalen
Der Brutalist
Anora
Furiosa: A Mad Max Saga
Nickel Boys

Bester Einsatz visueller Effekte

Hundreds of Beavers
The Substance
Dune: Part Two
Furiosa: A Mad Max Saga
Wicked

Vielversprechendste(r) SchauspielerIn

Clarence Maclin (Sing Sing)
Lily Collias (Good One)
Brigette Lundy-Paine (I Saw the TV Glow)
Karla Sofía Gascón (Emilia Pérez)
Adam Pearson (A Different Man)

Vielversprechendste(r) FilmemacherIn

Mike Cheslik (Hundreds of Beavers)
RaMell Ross (Nickel Boys)
Payal Kapadia (All We Imagine as Light)
Vera Drew (People’s Joker)
Greg Kwedar (Sing Sing)
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Quelle: Chicago Film Critics Association

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