Sophia Bush in "Chicago P.D." © NBC
Quelle: Refinery 29
Es erwischte die Fans von "Chicago P.D." kalt, als Sophia Bush im Mai ihren Ausstieg aus der Erfolgsserie nach vier Jahren überraschend angekündigt hat. Als Detective Erin Lindsay war sie von Anfang an Bestandteil des "Chicago P.D."-Ensembles. Erstmals trat sie schon in der Mutterserie "Chicago Fire" auf. Der Ausstieg erfolgte auf ihren Wunsch hin. Angesichts dessen, was man zuletzt von ihrer Figur gesehen hat, waren die Macher offensichtlich nicht darauf vorbereitet.
Der einstige "One Tree Hill"-Star Bush hielt sich seitdem sehr bedeckt, was die Hintergründe ihrer drastischen Entscheidung angeht. Im November berichtete dann Branchenblatt Variety, dass "P.D."-Hauptdarsteller Jason Beghe im Mittelpunkt einer Untersuchung seitens des Senders nach Vorwürfen von Wutausbrüchen und aggressivem Verhalten stünde. Beghe entschuldigte sich kurz darauf für sein unangemessenes Benehmen. Ob es sich dabei auch um sexuelle Belästigung handelte, was angesichts der aktuellen Lawine von Vorwürfen aus Hollywood nicht sonderlich überraschend wäre, ist jedoch nicht bekannt.
Es dauerte natürlich nicht lange, bis die Verbindung zwischen Bushs überraschendem Ausstieg und Beghes Verhalten hergestellt wurde. Dies wurde noch von keiner Seite bestätigt. In einem neuen Podcast sprach Sophia Bush jedoch erstmals offen über ihre Entscheidung, ohne auf die genauen Hintergründe einzugehen: (aus dem Englischen)
Für mich war es, als sei ich in einem brennenden Gebäude gefangen. Ich war so unglücklich und es war zugleich ein Traumjob. Aber mir ging es miserabel und ich musste gehen. […] Ich wusste am Ende der zweiten Staffel, dass ich diesen Job nicht mehr machen konnte.
Bush betonte, dass einige Aspekte ihres Jobs wunderbar waren, dass sie aber insgesamt immer unglücklicher wurde. Nach der dritten Staffel setzte sie sich mit den Serienproduzenten zusammen und eröffnete ein Ultimatum:
Ich habe gesagt, dass wenn sich nicht etwas drastisch verändert, ich nach dem Jahr gehen würde. Ich gebe euch eine Vorwarnung, 23 Episoden im Voraus.
Das Gespräch fühlte sich für sie befreiend an, machte ihr aber auch bewusst, wie unglücklich sie bei ihrer Arbeit war. Was genau sie so unglücklich gemacht hat, möchte es erst verraten, wenn sie dazu bereit sei. Sie hat aber versprochen, dass der Zeitpunkt kommen werde, an dem sie reinen Tisch machen werde.
Was auch immer sie gestört hat, ist es schon ein traurig, dass die Serienmacher nicht in der Lage waren, trotz einer einjährigen Vorlaufzeit darauf Einfluss zu nehmen und sie zum Bleiben zu bewegen. Es klingt wirklich so, als mochte Sophia Bush die Rolle sehr, doch die Arbeitsumstände wurden irgendwann untragbar.
Seit ihrem Ausstieg hat Sophia Bush einen Vertrag mit 20th Century Fox Television unterschrieben, der eine neue Serie mit ihr in der Hauptrolle beinhaltet. Fans von "Chicago P.D." bleibt zu hoffen, dass der Sender mit den Missständen, wie auch immer diese geartet seien, aufräumt. Dann könnte Sophia Bush vielleicht künftig einen Gastauftritt absolvieren und den Handlungsstrang ihres Charakters befriedigend zu Ende bringen.