Chris Hemsworth findet Scorseses und Tarantinos Kommentare über Marvel-Filme deprimierend

Links: Quentin Tarantino am Set von Once Upon a Time in Hollywood © 2019 Sony Pictures
Mitte: Chris Hemsworth in Thor: Love and Thunder © 2022 Marvel Studios
Rechts: Martin Scorsese am Set von Killers of the Flower Moon © 2023 Apple Inc./Paramount Pictures

Quelle: GQ

Barbie und Oppenheimer sind zwei Filme, die unterschiedlicher kaum sein könnten, jedoch gerade deswegen von der wechselseitigen Synergie profitieren und weltweit für volle Kinosäle sorgen. Der Erfolg der beiden Filme ist auch ein Triumph für das originelle Kino. Es mag einem auf den ersten Blick befremdlich wirken, dass ein Film, der auf einer über 60 Jahre alten Kultpuppe basiert, und ein anderer, der die Biografie eines der größten Physiker des 20. Jahrhundert adaptiert, als originell bezeichnet werden, doch ohne jegliches Franchise-Fundament stechen sie aus der aktuellen Masse von Sequels, Prequels, Reboots und Comicadaptionen heraus. Sogar Der-Pate-Macher Francis Ford Coppola, der sich bekanntlich abfällig über moderne Comicverfilmungen geäußert hat, bezeichnete den Barbenheimer-Erfolg als einen Sieg des Kinos.

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Während diese beiden Filme aller Erwartungen übertroffen haben, sind Comicverfilmungen wie Shazam! Fury of the Gods, The Flash und Ant-Man and the Wasp: Quantumania dieses Jahr reihenweise an den Kinokassen gefloppt. Lediglich Guardians of the Galaxy Vol. 3 konnte dank sehr positiver Mundpropaganda überzeugen und war ein Hit für Disney.

Möglicherweise ist jetzt eingetreten, was Marvel- und DC-Skeptiker schon seit Jahren prophezeien: Eine Übersättigung der Kinogänger mit Superhelden, die inzwischen auch die Fernsehbildschirme längst erobert haben. Früher oder später geht jede Erfolgswelle im Kino zu Ende. Seit rund 15 Jahren dominieren Comicverfilmungen die Kinolandschaft. Ob Marvel oder DC, Millionen Kinogänger strömten Jahr für Jahr in die Kinos und machten aus obskuren Comicfiguren wie den Guardians of the Galaxy Ikonen der Popkultur.

Doch bei all ihrer Popularität gab es auch immer Gegenstimmen aus Publikum und aus Hollywood selbst, die lauter wurde, je erfolgreicher und omnipräsenter Comicadaptionen wurden. Zu den bekanntesten Vertretern der Marvel-Gegner zählen Martin Scorsese, der über Marvel-Filme sagten, sie seien kein echtes Kino, sondern eher wie Freizeitparks, und Kultregisseur Quentin Tarantino, der die Behauptung aufgestellt hat, dass Schauspieler in Marvel-Filmen keine Stars dieser Filme seien, sondern dass die Charaktere selbst wie Captain America oder Thor die Stars seien, sodass die Personen selbst irrelevant seien.

Scorseses und Tarantinos Kommentare spalteten die Filmfans. Während sie einigen aus der Seele sprachen, wurden sie von anderen als frustrierte Äußerungen alter Männer, die nicht mit dem Zeitgeist mitgehen, abgetan.

Kürzlich wurde Thor-Darsteller Chris Hemsworth gefragt, was er von Scorseses und Tarantinos Ansichten hält und seine Antwort war respektvoll, aber auch niedergeschlagen: (aus dem Englischen)

Es ist super deprimierend, wenn ich das höre. Da sind zwei meiner Helden, mit denen ich nicht zusammenarbeiten werde. Ich schätze, sie sind keine Fans von mir.

Auf seine Rolle im Marvel-Universum bleibt Hemsworth stolz:

Ich bin dankbar dafür, dass ich Teil von etwas war, das die Leute in die Kinos gelockt hat. Ob diese Filme anderen Filmen schaden, weiß ich nicht. Ich mag es nicht, wenn wir einander kritisieren, während das Geschäft und die Kunst aktuell bereits in einem prekären Zustand ist.

Nichtsdestotrotz bezeichnet Hemsworth Scorsese und Tarantino als "seine Helden", mit denen er ohne zu zögern zusammenarbeiten würde, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Tatsächlich muss deren Abneigung gegen Marvel- und DC-Filme nicht bedeuten, dass sie mit Hemsworth nicht zusammenarbeiten wollen würden. Schließlich drehte Tarantino auch Filme mit Nick-Fury-Darsteller Samuel L. Jackson und mit Margot "Harley Quinn" Robbie, während Scorsese Spider-Man-Darsteller Andrew Garfield für sein Historiendrama Silence verpflichtet hatte.

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