Links: Christopher Nolan am Set von Oppenheimer © 2023 Universal Pictures
Rechts: Daniel Craig in Keine Zeit zu sterben © 2021 Eon Productions/Universal Pictures
Quellen: Hugo Decrypte, Happy Sad Confused
Regie-Visionär Christopher Nolan steht hauptsächlich für in jeder Hinsicht großes, opulentes, intelligentes und vor allem auch originelles Kino, das zwar durchaus Mainstream-Appeal hat, sein Publikum aber nicht für dumm verkauft und die Hirnzellen stimuliert. Nolan hat eine klare, unverrückbare und kompromisslose Vision, sodass man ihn sich nur schwer als ein Rädchen in einer riesigen Franchise-Maschine vorstellen kann. Doch natürlich war es ein großes Franchise, das Nolan überhaupt zu seinem Durchbruch verholfen hat. Mit Batman Begins hat er den dunklen Ritter nach der Blamage mit Batman & Robin beeindruckend rehabilitiert, mit The Dark Knight erschuf Nolan eine der besten Comicverfilmungen aller Zeiten, die mehr Einfluss auf das Genre und das Blockbuster-Kino im Allgemeinen hatte als jeder andere Film der letzten 15 Jahre. The Dark Knight ist immer noch der Maßstab, an dem viele Comicverfilmungen gemessen werden.
Weil The Dark Knight ein großer Erfolg war und Warner Nolan unbedingt für den Trilogie-Abschluss haben wollte, finanzierte das Studio zwischen den beiden Filmen Nolans Traumprojekt Inception, mit dem er gezeigt hat, dass er keine Vorlage für einen massiven Kinohit braucht. Mit The Dark Knight Rises schloss Nolan seine Batman-Trilogie ab und willigte ein, als Produzent und Story-Autor Zack Snyders Man of Steel zu helfen. Seitdem schaute Nolan jedoch nicht mehr auf die DC-Filmwelt zurück, sondern fokussierte sich ausschließlich auf seine Originalfilme wie Interstellar, Dunkirk, Tenet und aktuell Oppenheimer. Daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern, denn als Nolan kürzlich gefragt wurde, ob er jemals wieder einen Superheldenfilm drehen würde, lautete seine knappe Antwort "nein". Auch bei der Regie eines Star-Wars-Films würde er passen, erklärte er.
Doch es gibt ein Franchise, möglicherweise sogar das einzige Franchise, das Nolan doch noch in Versuchung bringen könnte. Der britische Regisseur ist bekanntlich ein großer Fan der James-Bond-Filme. Ihre Einflüsse sind in Inception und natürlich Tenet nicht zu übersehen. Im Prinzip ist Tenet nichts Anderes als ein Bond-Film mit Sci-Fi-Elementen. Auf die Frage hin, ob er einen James-Bond-Film inszenieren würde, erklärte Nolan, dass es unter den richtigen Umständen ein großes Privileg wäre: (aus dem Englischen)
Der Einfluss dieser Filme in meiner Filmografie ist erschreckend offensichtlich. Es wäre ein großartiges Privileg, einen selbst drehen zu dürfen. Zugleich ist es so, dass wenn man einen Charakter wie diesen ins Kino bringt, man unter gewissen Einschränkungen arbeitet.
Es muss der richtige Moment im kreativen Leben sein, in dem man ausdrücken kann, was man ausdrücken will, und wirklich in etwas innerhalb der vorgegebenen Parameter eintauchen kann, denn man möchte auf keinen Fall so etwas übernehmen und es dann gegen die Wand fahren.
Könnt Ihr Euch das vorstellen? Ein James-Bond-Film von Christopher Nolan?! Allein schon bei dem Gedanken daran läuft Millionen Filmfans das Wasser im Munde zusammen. Aktuell wäre auch die perfekte Gelegenheit für Nolan einzusteigen, da das Franchise nach dem Ende der Daniel-Craig-Ära vor einem weiteren Neustart steht.