Christopher Nolan spricht in höchsten Tönen von Zack Snyders Einfluss im Kino

Christopher Nolan und Zack Snyder am Set von Man of Steel (2013) © Warner Bros. Pictures

Quellen: The Atlantic, The Hollywood Reporter

Es gibt heutzutage vermutlich keinen Mainstream-Regisseur, dessen Filme die Zuschauer so stark polarisieren und in entgegengesetzte Lager leidenschaftlicher Anhänger und inbrünstiger Hasser spalten wie Zack Snyder. So sehr, dass US-Magazin The Atlantic kürzlich einen Artikel mit der Überschrift "Zach Snyder, The Director People Love to Hate" veröffentlicht hat, der sich mit dem Phänomen beschäftigt hat.

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Ja, es gibt viele Leute, die Snyder und seine Filme hassen. In der Kritik wurden die meisten seiner Filme verrissen, zuletzt auch der erste Teil seiner Star-Wars-Hommage Rebel Moon. Doch Snyder hat auch eine beträchtliche und sehr loyale Fangemeinde, die er auch fleißig pflegt. Zack Snyder’s Justice League ist das beste Beispiel für den unermüdlichen Druck seiner Fans auf das Studio, ihn seine Vision des gefloppten Superhelden-Ensemblefilms anfertigen zu lassen.

Doch Snyders Fans sind nicht ausschließlich Internet-Nerds und DC-Fanboys. Auch einer der meistgefeierten und universell verehrten Regisseure unserer Zeit hält große Stücke auf Snyder: Christopher Nolan. Miteinander in Berührung kamen sie bei Man of Steel. Eigentlich war Christopher Nolan nach dem Abschluss seiner Dark-Knight-Trilogie mit Comicverfilmungen fertig, ließ sich jedoch von Warner überzeugen, dem Superman-Neustart seinen Gütesiegel aufzudrücken, indem er gemeinsam mit David S. Goyer die Story herausgearbeitet und den Film mitproduziert hat. Snyder übernahm die Regie und legte den Grundstein für das DCEU, das 10 Jahre und 14 Filme später mit Aquaman: Lost Kingdom endete.

Nolan hatte mit den nachfolgenden Filmen nichts zu tun und auch Snyder war nach dem Justice-League-Fiasko raus bei DC und Warner. Doch die Zusammenarbeit zwischen den beiden hat offenbar nachhaltigen Eindruck bei Nolan hinterlassen. Im besagten Artikel von The Atlantic schwärmte Nolan von Snyder und seinem Einfluss auf das moderne, effektreiche Blockbusterkino: (aus dem Englischen)

Es gibt keinen Superhelden-Science-Fiction-Film heutzutage, in dem ich Zacks Einfluss nicht sehe. Wenn man einen Zack-Snyder-Film schaut, sieht und spürt man seine Liebe für das Potenzial des Kinos. Das Potenzial, phantastisch zu sein, die Realität zu überhöhen, aber auch die Menschen zu bewegen und zu begeistern.

Einige Wochen zuvor erklärte Nolan gegenüber The Hollywood Reporter, dass er ein großer Fan von Snyders Watchmen sei:

Ich habe immer geglaubt, dass Watchmen seiner Zeit voraus war. Die Idee eines Superheldenteams, die der Film so brillant unterwandert, war noch nicht etabliert in Filmen. Es wäre faszinierend gewesen, diesen Film nach Avengers zu veröffentlichen.

Der Kontrast zwischen Nolan und Snyder könnte auf den ersten Blick kaum größer sein. Beide drehen große Filme mit massiven Budgets, auch wenn Snyder seine inzwischen für Netflix produziert, während Nolan Streaming-Dienste eher ablehnt. Nolans Filme sind komplex, vielschichtig, ambitioniert und möglichst auf praktische Effekte ohne großen Einsatz von computergenerierten Bildern setzen. Snyders Filme hingegen priorisieren Stil vor Substanz, strotzen vor Pathos und sind mit CGI und Zeitlupe überladen. Dennoch fassen beide das Kino als ein sehr visuelles Medium auf und schöpfen bei der Umsetzungen ihrer Visionen aus dem Vollen.

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