Kaum ein Genre ist so sehr von vorübergehenden Trends geprägt wie Horror. Immer wieder gibt es besonders Horrorfilme, deren Überraschungserfolg darüber bestimmt, was in den darauffolgenden Jahren verstärkt produziert wird. Diese Trends kommen und gehen und manchmal kommen sie auch wieder. Ohne John Carpenters Halloween hätte es Freitag der 13. und die Slasherwelle der Achtziger vermutlich nie gegeben und Steven Spielbergs Der weiße Hai legte den Grundstein fürs moderne Tierhorrorkino. Der Erfolg von Wes Cravens Scream belebte das Slasherkino in den Neunzigern wieder, dessen Beliebtheit vom "Found Footage"-Horror abgelöst wurde, für dessen Erfolg Blair Witch Project maßgeblich war. Saw trat die Folterhorrorwelle im Kino los und es war auch Saw-Regisseur James Wan, der mit Insidious und Conjuring den Dämonen- und Geisterhorror wieder populär gemacht hat.
Solche Trends finden sich jedoch nicht nur im Mainstream-Kino wieder, sondern auch im Low-Budget-Bereich und in diesem war kaum ein Film in den letzten Jahren einflussreicher als Winnie the Pooh: Blood and Honey. Die Horrorversion der Kinderbuchcharaktere von A.A. Milne war zwar grottenschlecht und wurde verdient mit fünf Goldenen Himbeeren ausgezeichnet, doch sie war auch ein virales Phänomen und dank eines mickrigen Budgets auch extrem profitabel. Die Folge davon ist ein regelrechter Tsunami aus Splatter-Horrorfilmen, die sich berühmter Charaktere aus Kinderbüchern und -filmen bedienen, an denen das Urheberrecht ausgelaufen ist. So kommen auf uns demnächst jeweils gleich drei Micky-Maus- und Popeye-Horrorfilme zu, während Winnie the Pooh: Blood and Honey nicht nur fortgesetzt wurde, sondern aktuell zu einem richtigen Filmuniversum ausgebaut wird, das im Trashhorror-Avengers-mäßigen Event Poohniverse: Monsters Assemble gipfeln und Peter Pan, Bambi, Winnie Puuh und Co gemeinsam Amok laufen lassen wird.
Auch abseits des Poohniverse wurden Trittbrettfahrer produziert, darunter zwei Aschenputtel-Horrorfilme, über die wir bereits berichtet haben. Während Louisa Warrens Cinderella’s Curse noch keinen Veröffentlichungstermin in Deutschland hat, wird Tiberius, der Verleih, der auch die Massaker von Art the Clown in die deutschen Kinos gebracht hat, Cinderella’s Revenge am 2. Januar in Deutschland als Download und am 6. Februar auch auf DVD und Blu-ray veröffentlichen. Lauren Staerck spielt in dem Film Aschenputtel, die unter ihrer sadistischen Stiefmutter und deren Töchtern leidet und dank der guten Fee, gespielt von Natasha Henstridge (Species) ihre Chance auf blutige Rache ergreift. Produziert wurde der Film von Mark L. Lester, dem Regisseur von Kultfilmen wie Die Klasse von 1984 und Phantom Kommando.
Den offiziellen Trailer sowie einen englischsprachigen Filmausschnitt aus Cinderella’s Revenge könnt Ihr unten sehen:
Deutscher Trailer
Originaltrailer
Blu-ray-Cover-Artwork © 2024 Tiberius Film
Offizieller Inhalt:
"Cinderella leidet unter ihrer sadistischen Stiefmutter und deren niederträchtigen Töchtern. Sie wird gequält, gedemütigt und weggesperrt. Dennoch schafft sie es zum königlichen Ball und verdreht dem Prinzen die Augen. Dafür muss sie bezahlen! Doch diesmal gehen Mutter und Schwestern zu weit. Mit Hilfe einer mysteriösen Maske will sich Cinderella endlich an ihrer grausamen Familie rächen."
Quelle: Tiberius Film