Clint Eastwood am Set von Cry Macho © 2021 Warner Bros. Pictures
Quelle: World of Reel
Es gibt kaum einen Schauspieler oder Filmemacher in Hollywood, auf den die Bezeichnung "lebende Legende" besser zutrifft als Clint Eastwood. Sowohl vor als auch hinter der Kamera blickt Eastwood auf ein Vermächtnis zurück, das lange nach ihm Generationen von Filmfans begeistern wird. Doch im Alter von 93 ist diese Legende bereit, ihren Hut endgültig an den Nagel zu hängen. Auch wenn Gran Torino vor 14 Jahren vielen Eastwood-Fans als perfektes Abschiedswerk erschien, trat er seitdem noch dreimal vor die Kamera, zuletzt vorletztes Jahr in Cry Macho. Das dürfte jedoch wirklich sein allerletzter schauspielerischer Auftritt gewesen sein. Hinter der Kamera drehte Eastwood in den 2010ern jedoch fleißig weiter und inszenierte mit American Sniper sogar den mit Abstand größten Kassenhit seiner Karriere.
Nach Cry Macho hat Eastwood beschlossen, seine Regie-Karriere mit seinem nächsten Film voraussichtlich zu beenden. Ja, voraussichtlich, denn die Möglichkeit besteht, dass er seine Meinung noch ändert, doch nach aktuellem Stand wird Eastwoods 40. Regiearbeit Juror #2 auch seine letzte werden. Die Dreharbeiten zum Film haben bereits im Juni begonnen und weil Eastwood dafür bekannt ist, seine Filme extrem effizient und schnell abzudrehen, hoffte Warner, ihn möglicherweise noch vor Jahresende herauszubringen und beim nächsten Oscar-Rennen mitzumischen. Der Schauspielerstreik machte diesen Plänen im Juli einen Strich durch die Rechnung. Die Dreharbeiten wurden rund zehn Tage vor ihren geplanten Abschluss unterbrochen.
Nach dem Ende des Streiks diesen Monat fackelte der inzwischen bärtige Eastwood nicht lange herum und stand nur wenige Tage nach der Einigung zwischen der Gewerkschaft und den Studios wieder am Set seines Films in Savannah, Georgia. Am Wochenende wurden die Dreharbeiten abgeschlossen. Für dieses Jahr wird es nicht mehr reichen, doch Juror #2 könnte bei den Filmfestspielen von Cannes im Mai seine Weltpremiere feiern. Der fremde Sohn war Eastwoods letzter Film, der beim prestigeträchtigen Festival lief und seinen möglicherweise letzten Film kurz vor seinem 94. Geburtstag im Programm zu haben würde definitiv für großes Aufsehen sorgen.
Das Drehbuch zu Juror #2 stammt von Jonathan Abrams und macht schon seit 15 Jahren in Hollywood die Runden, bis Eastwood beschlossen hat, dass es perfekt für seinen Abschlussfilm sei. Im Gegensatz zu den meisten neueren Eastwood-Filmen handelt Juror #2 nicht von einer realen Person, sondern ist ein klassisches Gerichtsdrama, in dem Nicholas Hoult (Renfield) den Familienmann und Ex-Alkoholiker Justin Kemp verkörpert, der als Geschworener bei einem Gerichtsprozess mit Erschrecken feststellt, dass er am tödlichen Autounfall mit Fahrerflucht schuldig ist, für den ein Unschuldiger auf der Anklagebank sitzt. Justin muss sich nun entscheiden, ob er den Angeklagten für ihn in den Knast gehen lässt oder die Jury so beeinflusst, damit er freikommt.
Toni Collette (Hereditary – Das Vermächtnis) spielt die Staatsanwältin beim Prozess, Chris Messina (The Boogeyman) den Pflichtverteidiger, Gabriel Basso ("The Night Agent") verkörpert den Angeklagten, Zoey Deutch (Zombieland: Doppelt hält besser) spielt Justins Ehefrau, Kiefer Sutherland ("24") seinen Sponsor bei den Anonymen Alkoholikern und Leslie Bibb (Midnight Meat Train) eine weitere Geschworene.
Sobald wir mehr zur Veröffentlichung des Films wissen oder den ersten Trailer dazu haben, werden wir Euch natürlich informieren.