Mit elf gewonnenen Oscars in der Kategorie "Bester Animationsfilm" ist Pixar die meistgefeierte Animationsschmiede der Welt. Kein anderes Studio schafft es immer wieder, Animationsfilme zu drehen, die gleichermaßen Kinder und Erwachsene begeistern und Tiefgang ohne Abstriche in Humor und Spaß bieten. In den ersten 15 Jahren nach Pixars erstem abendfüllenden Animationsfilm hat das Studio mit der Ausnahme der Toy-Story-Reihe ausschließlich Originalfilme produziert. Aus dieser Zeit stammen Pixar-Klassiker wie Ratatouille, Findet Nemo, Die Unglaublichen, WALL-E und Oben.
Doch mit dem wachsenden Erfolgsdruck und steigender Bedeutung etablierter Marken in Hollywood beugte sich auch Pixar dem Franchise-Trend und produzierte seit 2011 acht Sequels, Prequels und Spin-Offs zu eigenen Filmen, darunter Die Monster Uni, Findet Dorie und zwei Cars-Fortsetzungen. Manche davon waren erfolgreicher als andere und Sequels wie Die Unglaublichen 2 und Alles steht Kopf 2 mussten sich vor ihren Vorgängern nicht verstecken erhielten ebenfalls Oscarnominierungen. Zum Glück hat Pixar jedoch auch weiter tolle Originalfilme produziert und auch wenn die Bilanz des Studios nicht ganz so fantastisch war wie in den 2000ern, hat Pixar in den 2010ern mit Alles steht Kopf (2015) und Coco (2017) zwei seiner besten Filme herausgebracht. Beide Filme wurden bei den Oscars ausgezeichnet und waren massive Kassenhits.
Wie unglaublich beliebt Alles steht Kopf war, zeigte sich letztes Jahr, als die Fortsetzung mit weltweit knapp 1,7 Milliarden US-Dollar etwa das Doppelte seines Vorgängers eingespielt hat und zum erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten wurde. Dass auch Coco früher oder später fortgesetzt werden würde, stand spätestens dann außer Frage und jetzt hat Disneys CEO Bob Iger es bei einem Treffen der Shareholder offiziell gemacht: Coco 2 ist in Arbeit, wird aber erst 2029 in die Kinos kommen. Beide Originalregisseure Lee Unkrich und Adrian Molina kehren für das Sequel zurück. Unkrich hat als Regisseur von Toy Story 3 und Coco bereits zwei Animations-Oscars gewonnen. Iger hat betont, dass das Sequel sich noch in einem Anfangsstadium befindet, und hat wieder eine Mischung aus Humor, Herz und Abenteuer versprochen.
Von allen drei hatte der erste Film reichlich. Coco, der hierzulande den Zusatztitel Lebendiger als das Leben! erhalten hat, handelt vom zwölfjährigen Miguel aus Mexiko, der davon träumt, ein berühmter Mariachi zu werden, wie sein Ururgroßvater. Weil er jedoch seine Frau und Tochter – Miguels uralte Urgroßmutter Coco – verlassen haben soll, hasst Miguels Familie Musiker. Als er am Día de Muertos die in einer Ehrenhalle ausgestellte Gitarre eines legendären verstorbenen Mariachi heimlich an sich nimmt, gerät er ins Land der Toten, wo er die Wahrheit über seinen Ururgroßvater herausfindet.
Mit einem Einspiel von mehr als $800 Millionen war Coco ein Riesenhit. Insbesondere in China, wo Ahnenverehrung eine große Rolle spielt, traf der Film den Nerv des Publikums und nahm alleine dort fast $190 Millionen ein.
Es gibt heutzutage nicht viele Filme, die mich zu Tränen rühren, doch Pixars Coco hat es geschafft. Wenn Miguel am Ende des Films aus dem Land der Toten zurückkehrt und seiner Uroma das Lied ihres Vaters auf seiner Gitarre vorspielt und sie an ihre Kindheit erinnert, flossen mir Bäche die Wangen runter. Braucht der Film eine Fortsetzung? Nein. Werde ich sie mir dennoch sofort anschauen, wenn sie raus ist? Auf jeden Fall!
Habt Ihr auch Lust auf Coco 2?
Quelle: Deadline