Vin Diesel und David S.F. Wilson am Set von Bloodshot © 2020 Sony Pictures
Quelle: The Hollywood Reporter
Stellt Euch vor, Ihr führt zum ersten Mal bei einem Spielfilm Regie und dürft gleich mit diesem Debüt eine actionreiche Comicverfilmung mit einem Hollywood-Superstar für ein großes Studio inszenieren. Für viele, die in Hollywood durchstarten wollen, ein Traum. Doch keine zwei Wochen nach seinem Start schließen alle Kinos aufgrund einer Virus-Epidemie und der Film wird kurzerhand direkt in den Stream geschickt.
Das ist das Schicksal von David S.F. Wilson und seinem Film Bloodshot mit Vin Diesel in der Hauptrolle. In den USA ist der Film vor der Kinoschließung eher mau angelaufen, doch in einer normalen Weltlage hätte er möglicherweise dank Einnahmen aus China und anderen actionaffinen Ländern ein Sequel gerechtfertigt. Stattdessen musste Sony mit der schnellen digitalen Auswertung holen, was zu holen ist.
Zum Nachteil des Regiedebütanten Wilson soll es sich dennoch nicht auswirken, denn Sony plant bereits den nächsten Film mit ihm. Er soll Daniel Suarez' Roman "Control" (OT: "Influx") inszenieren und damit weiterhin im Science-Fiction-Genre bleiben. "Control" wurde im Jahr 2014 veröffentlicht und handelt vom genialen Physiker John Grady, der es schafft, die Schwerkraft aufzuheben. Doch anstelle des erhofften Nobelpreises wird Gradys Tod vorgetäuscht. Er wird entführt und in ein Hightech-Gefängnis eingesperrt. Das hochgeheime "Bureau of Technology Control" entführt seit Jahrzehnten brillante Köpfe, angeblich um die Menschheit vor Erfindungen zu schützen, für die sie nicht bereit ist. Stattdessen setzen die Entführer die Erfindungen für eigene Zwecke ein. Von Grady erwarten sie die volle Kooperation, doch er tut sich mit seinen genialen Mithäftlingen zusammen und wehrt sich.
Newcomer Zak Olkewicz schrieb das Drehbuch zu Influx. Wer die Hauptrollen übernehmen wird und wann die Dreharbeiten losgehen sollen, ist aktuell nicht bekannt. Die Prämisse des Romans klingt jedenfalls interessant genug, dass ich die zusätzliche aktuelle Freizeit vielleicht dazu nutzen werde, ihn bei Gelegenheit anzulesen.
Wer Wilsons Erstlingswerk noch nicht kennt, kann sich Bloodshot inzwischen bei Amazon Prime Video für nur 4,99 Euro leihen. Ob der Film das Geld oder die Lebenszeit wert ist, sei dahingestellt.