Quelle: The Hollywood Reporter
Das ist wohl das Schlimmste, was einem Serienfan passieren kann. Man investiert Jahre in eine Serie, gewinnt die Charaktere lieb, bleibt der Serie durch ihre Höhen und Tiefen treu und ist gespannt, wie das Ganze endet – nur um nach mehreren Jahren vom Sender mit einer plötzlichen Absetzung und einem offenen Ende abgestraft zu werden. Es ist für die Fans immer schlimm, wenn eine von ihnen geliebte Serie abgesetzt wird, doch besonders unangenehm wird es, wenn es nach 4-5 Jahren passiert, wenn man eigentlich zumindest einen würdigen Abschluss erwarten darf. Fans von "My Name is Earl" und "Las Vegas" können ein Lied davon singen. Jetzt ereilt das traurige Schicksal auch die Fans der unterhaltsamen Spionageserie "Covert Affairs". Mitte Dezember ging auf dem US-Kabelsender USA Network die fünfte Staffel zu Ende und hinterließ die Fans mit einem offenen Ende für die Charaktere. Die Macher haben auf jeden Fall damit gerechnet, dass es weitergeht. Die Auflösung werden die Fans nun vermutlich nicht erhalten, denn der Sender gab offiziell das Ende der Serie bekannt. Staffel 6 wird es nicht geben. Die Quoten waren nicht mehr gut genug. Einst zog die Serie bis 5 Millionen Zuschauer pro Folge vor die Bildschirme, in der letzten Staffel waren es dann weniger als 2 Millionen.
Da ich selbst kürzlich die erste Staffel gesehen habe, fühle ich mich jetzt natürlich etwas entmutigt, weiterzuschauen, wenn ich weiß, dass es (ungewollt) offen enden wird. "Covert Affairs" war kein sehr hochwertiges Fernsehen, doch diese leichtfüßigere Version von "24" und "Homeland" war unterhaltsam und hatte mit Piper Perabo eine charmante Hauptdarstellerin, die für ihre Performance auch für einen Golden Globe nominiert wurde. Sie spielte in der Serie eine Nachwuchsagentin der CIA, die plötzlich aus dem Training genommen und im Außendienst eingesetzt wird.
Perabo feierte 2000 mit Coyote Ugly ihren Durchbruch als Schauspielerin, danach stagnierte ihre Karriere allerdings eine Weile lang. "Covert Affairs" belebte sie aber wieder und verschaffte Perabo ihre bislang erfolgreichste Rolle.
Natürlich kann man nach dem Beispiel von Serien wie "The Killing" oder "Community" hoffen, dass irgendein anderer Anbieter oder Sender die Serie noch retten wird, doch dazu fehlt "Covert Affairs" einfach die leidenschaftliche Fangemeinde.