John Cho, Mustafa Shakir und Daniella Pineda in "Cowboy Bebop" © 2021 Netflix
Quelle: Forbes
Netflix hat nicht gerade den besten Ruf, was Realverfilmungen von Mangas und Animes angeht, zumindest nicht als englischsprachige Produktionen. Währen die japanische Serie "Alice in Borderland" im Großen und Ganzen positiv aufgenommen wurde, gilt das weder für den Death-Note-Film von Adam Wingard noch für die nach einer Staffel bereits eingestellte "Cowboy Bebop"-Serie. Nichtsdestotrotz sind aktuell mehrere weitere Adaptionen erfolgreicher Mangas und Animeserien beim Streamer in Arbeit, darunter ein My-Hero-Academia-Realfilm, Realserien zu "One Piece" und "Yū Yū Hakusho" sowie eine "Death Note"-Serie von den "Stranger Things"-Machern.
Man kann nur hoffen, dass der Streamer dabei von den Fehlern von "Cowboy Bebop" gelernt hat und bei der Umsetzung der genannten Projekte enger mit den Originalschöpfern zusammenarbeitet. Obwohl Originalregisseur der japanischen Kultserie Shinichirō Watanabe als kreativer Berater der Netflix-Adaption genannt wurde, hatte er de facto kaum Einfluss auf die Verfilmung. Bereits im November 2019 hat er in einem Interview erzählt, dass er das Konzept der Serie gelesen habe und seine Notizen dazu dem Studio zukommen ließ, ich jedoch nicht sicher sei, dass diese berücksichtigt werden würden. Wie schlimm das Endprodukt für ihn dann wirklich war, hat er jetzt in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Forbes erzählt: (aus dem Englischen)
Sie schickten mir ein Video der Realadaption von Netflix, damit ich es mir anschaue und meine Meinung dazu sage. Es hab mit einer Szene im Casino begonnen, die es mi sehr schwer gemacht hat, weiterzuschauen. Also habe ich da aufgehört und nur die Eröffnungsszene gesehen. Es war eindeutig nicht "Cowboy Bebop" und mit wurde an dem Punkt klar, dass wenn ich nicht beteiligt sein würde, es auch nicht "Cowboy Bebop" sein würde. Ich hatte das Gefühl, dass ich es vielleicht stattdessen hätte machen sollen. Obwohl der Wert des Original-Animes jetzt dadurch irgendwie noch größer ist.
Autsch!
Dass es sich durchaus lohnen kann, auf die Macher der Originale zu hören oder sie gar direkt zu involvieren, zeigt aktuell HBOs "The Last of Us"-Serie, die vom Spieleautor Neil Druckman zusammen mit Craig Mazin ("Chernobyl") geschrieben und produziert wurde. Nach wenigen Folgen wird sie bereits als mit Abstand beste Videospieladaption aller Zeiten gepriesen.
Wie fandet Ihr Netflix' "Cowboy Bebop"-Serie?