Quelle: PLAION Pictures
Stellt man mir die Frage nach unterschätzten Regisseuren, kommt mir häufig der Kanadier Vincenzo Natali in den Sinn. Der kreative Filmemacher inszenierte u. a. den wendungsreichen Sci-Fi-Thriller Cypher, den Zeitschleifen-Horrorfilm Haunter, den Genexperiment-Albtraum Splice, die Stephen-King-Verfilmung Im hohen Gras und mehrere Episoden gefeierter Genreserien wie "Hannibal", "Westworld", "The Strain", "Orphan Black", "Locke & Key" und "Peripherie".
Natalis vermutlich bekanntestes Werk bleibt jedoch sein Regiedebüt Cube über sechs Fremde, die in einem gigantischen würfelförmigen Gebilde aufwachen, in dem viele Räume mit tödlichen Fallen versehen sind. Cube wurde mit einem winzigen Budget von weniger als einer Million US-Dollar produziert und kam 1997 in die Kinos, als Natali erst 28 war. Der Film entwickelte sich schnell zu einem kleinen Überraschungs- und Kulthit und gilt als Vorreiter von Streifen wie Saw und Escape Room.
Cube erhielt zwei (deutlich schlechtere) direkt fürs Heimkino produzierte Fortsetzungen und vor einigen Jahren kündigte Lionsgate Pläne für ein modernes US-Remake des Originalfilms an. Dieses wurde bis heute nicht verwirklicht und Japan kam Hollywood diesmal sogar zuvor. Yasuhiko Shimizu inszenierte mit Natalis Segen ein japanisches Remake seines Films mit sehr ähnlicher Grundprämisse, jedoch etwas abgeänderten Fallen und einem Schwerpunkt auf den wachsenden Generationenkonflikt in Japan. Natali war an der Neuauflage als Berater beteiligt und entwarf sogar die letzte Falle, die man im Remake sieht. Auch bei der Wahl des Regisseurs hatte er Mitsprachrecht und erklärte im Interview, dass er ein japanisches Remake für deutlich interessanter hält als eine neue Version aus Hollywood.
In Japan wurde Shimizus Cube bereits Ende 2021 veröffentlicht. In Deutschland erscheint der Film über PLAION am 24. August auf DVD und Blu-ray. Unten könnt Ihr den deutschen Trailer und das DVD-Cover des Films sehen:
DVD-Cover © PLAION Pictures
Offizieller Inhalt:
"Sechs Personen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft sind in einer Reihe von Räumen gefangen. Jeder Raum ist ein perfekter Würfel und hat an jeder seiner Seiten eine Tür, die in einen anderen identischen Raum führt. Einige der Räume enthalten jedoch tödliche Fallen. Die Gruppe bahnt sich ihren Weg durch die verschiedenen Räume und probiert Methoden aus, um die Fallen zu entdecken. Ähnlich wie Ratten in einem Labyrinth müssen sie herausfinden, welche Räume sicher sind und was sie in diesen Albtraum geführt hat."
