Danny Boyle erklärt seinen James-Bond-Ausstieg

Danny Boyle und Alwin H. Küchler am Set von Steve Jobs (2015) © Universal Pictures

Quelle: Empire

Der Kinostart des 25. offiziellen James-Bond-Films (9.04.2020) ist noch knapp über ein Jahr entfernt. Damit liegt er etwa viereinhalb Jahre nach der Veröffentlichung des letzten Films, Spectre. Es ist die zweitlängste Pause zwischen zwei Bond-Filmen seit dem Ursprung der Reihe 1962 und die mit Abstand längste, die nicht mit einem Wechsel des 007-Darstellers einherging. Ein Grund für die Verzögerung war die langwierige Suche nach dem Regisseur, die beendet zu sein schien, als Danny Boyle an Bord kam, jedoch wieder von vorne losgehen musste, als er einige Monate später das Projekt verließ.

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Tatsächlich traten ursprünglich Danny Boyle und sein Autor John Hodge (Trainspotting) selbst an die Verantwortlichen bei Eon und MGM mit ihrer eigenen Idee heran, wodurch das vorherige Drehbuch der Bond-Stammautoren Neal Purvis und Robert Wade zunächst verworfen wurde. Als Boyle später ausgestiegen ist, wurde als Grund zunächst nur die klassisch vagen "kreativen Differenzen" genannt. Jetzt hat Danny Boyle etwas mehr dazu durchblicken lassen: (aus dem Englischen)

Ich habe viel über mich selbst bei Bond gelernt. Ich arbeite in fester Zusammenarbeit mit Autoren und ich bin nicht bereit, diese aufzubrechen. Wir haben sehr, sehr gut gearbeitet, aber sie wollten diesen Weg nicht mit uns einschlagen. Also haben wir uns entschieden, auszusteigen, und es wäre unfair zu verraten, was es war, weil ich nicht weiß, was Cary (Fukunaga) machen wird. Ich habe eine sehr nette Nachricht von ihm bekommen und habe ich alles Beste gewünscht.

Es ist wirklich sehr schade. Was John (Hodge) und ich gemacht haben, was wirklich gut, habe ich gedacht. Es war nicht fertig, aber es hätte wirklich gut werden können. Man muss an den eigenen Prozess glauben und Teil davon ist die Partnerschaft mit einem Autor. Es ist als ob jemand kommt und sagt: "Hey, wir geben dir einen anderen Cutter." Diese grundlegenden Partnerschaften sind essentiell.

Daraus lässt sich im Prinzip ableiten, dass die Produzenten nicht so sehr ein Problem mit Boyle hatten, sondern mit der Ausrichtung von John Hodges Drehbuch. Es klingt ganz so, als hätte man vorgeschlagen, den Autor auszuwechseln, Boyle aber als Regisseur beizubehalten, was er jedoch abgelehnt hat. Wer Boyles Filme kennt, weiß, dass er ein Regisseur mit einer klaren Vision ist. Bei dieser geht er auch ungerne Kompromisse ein. So muss es wohl auch bei James Bond 25 gewesen sein.

Es ist zwar schade, dass wir vermutlich nie erfahren werden, wie Boyles Bond ausgesehen hätte, doch sein Ersatz, Cary Joji Fukunaga ("True Detective") ist ebenfalls eine faszinierende Wahl.

Die Dreharbeiten zum neuen Film sollen voraussichtlich nächsten Monat schon beginnen. Weitere Informationen zu James Bond 25 findet Ihr hier.

 

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