Charlie Cox in "She-Hulk: Die Anwältin" © 2022 Marvel Studios/Disney+
Quelle: The Hollywood Reporter
Von den vielen Filmen und Serien, die Kevin Feige im Sommer 2022 bei der San Diego Comic-Con für die fünfte und sechste MCU-Phasen angekündigt hat, hat kaum ein Projekt so große Begeisterung bei den Fans hervorgerufen wie das offizielle Revival der ursprünglich für Netflix produzierten "Daredevil"-Serie mit Charlie Cox und Vincent D’Onofrio zurück in ihren Rollen als Matt Murdock/Daredevil und Wilson Fisk/Kingpin. Schließlich erfreute sich keine der Marvel-Serien von Netflix so großer Beliebtheit wie die über den blinden Rächer aus Hell’s Kitchen und keine Absetzung wurde so lautstark beklagt, insbesondere da die Macher bereits eine vierte "Daredevil"-Staffel fest eingeplant hatten.
Wurden die Marvel-Helden aus den Netflix-Serien im MCU eher stiefmütterlich behandelt, ist die Beliebtheit einiger diese Figuren nicht unbemerkt geblieben. Charlie Cox' Gastauftritt in Spider-Man: No Way Home sorgte für ähnlichen Beifall wie die Rückkehr der alten Spinnenmänner Tobey Maguire und Andrew Garfield. Als dann auch noch D’Onofrio als Kingpin in "Hawkeye" zurückkehrte, wurde klar, dass eine Reunion der beiden Erzfeinde früher oder später erfolgen würde. Der Knaller war jedoch, dass das Studio gleich 18 neue Folgen für "Daredevil: Born Again" angekündigt hat – doppelt so viele wie für die bislang längsten MCU-Serien von Disney+. Und als man dachte, es könnte kaum besser kommen, wurde auch noch die Rückkehr von Jon Bernthal als Frank Castle alias der Punisher in der Serie bekanntgegeben.
Doch jetzt kommt ein Wermutstropfen: Die Fans werden sich deutlich länger als geplant bis "Daredevil: Born Again" gedulden müssen. Ursprünglich war die Veröffentlichung des Revivals im Frühjahr 2024 geplant, da die Dreharbeiten jedoch wegen der Gewerkschaftsstreiks in Hollywood seit Juni ruhen und es ungewiss ist, wann es weitergeht, hat Disney+ die Serie vorerst komplett vom Startplan genommen, ohne einen neuen Termin oder Start-Zeitraum zu benennen. Die Dreharbeiten zur Serie haben im März begonnen und sollten acht Monate lang dauern, sodass sie zum Zeitpunkt der Unterbrechung nicht einmal halb durch waren. Die Verzögerung könnte bedeuten, dass die Serie erst im Herbst nächsten Jahres an den Start geht.
Es gibt aber auch ein kleines Trostpflaster: Ein Wiedersehen mit Cox und D’Onofrio als Daredevil und Kingpin wird es viel früher geben. Beide spielen im "Hawkeye"-Spin-Off "Echo" mit, das bereits im Januar bei Disney+ erscheinen soll.
Neben Cox, D’Onofrio und Bernthal kehren bisherigen Informationen zufolge keine weiteren Darsteller aus der Originalserie zurück. Sandrine Holt ("House of Cards") wurde anstelle von Ayelet Zurer als Fisks Ehefrau Vanessa besetzt. "The Deuce"-Co-Stars Michael Gandolfini und Margarita Levieva und Regisseur Clark Johnson (S.W.A.T.), der auch einige Episoden des Revivals inszeniert, übernehmen weitere Rollen. Trotz bekannter Gesichter gilt "Daredevil: Born Again" nicht als vierte Staffel der Originalserie, sondern als ein eigenständiges Projekt, das laut Cox bei Disney+ weniger düster und brutal sein wird als Netflix' Version und dafür mehr in sich abgeschlossene Einzelfolgen nach Procedural-Prinzip enthalten soll.
