© 1982 Universal Pictures
Quellen: Creepy Catalog, Fandom
Letztes Jahr feierten zahlreiche Filmklassiker ihr 40. Jubiläum. Ja, 1982 ist eins der besten Jahre der gesamten Filmgeschichte gewesen. Die wenigsten Filmfans würden dieser Behauptung widersprechen. Es war das Jahr von Star Trek II – Der Zorn des Khan, Poltergeist, Conan – Der Barbar, E.T. – Der Außerirdische, der Teenie-Kultkomödie Ich glaub', ich steh' im Wald (OT: Fast Times at Ridgemont High), TRON, Rambo, Creepshow und Ghandi.
Zwei der größten Klassiker des Science-Fiction-Kinos von zwei der besten Regisseure ihrer Zeit sind sogar am selben Tag in die nordamerikanischen Kinos gekommen: Ridley Scotts Blade Runner und John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt. Auch wenn es heutzutage kaum zu glauben ist, wurden beide Filme damals in der Kritik gemischt bis negativ aufgenommen und gerieten an den Kinokassen unter die Räder des Mega-Blockbusters E.T., dessen deutlich hoffnungsvollere, optimistische Vision während der Rezession in den USA den Nerv der Zuschauer besser traf als die düsteren, deprimierenden Welten von Blade Runner und Das Ding.
Natürlich wurden beiden Filme in den darauffolgenden Jahrzehnten reevaluiert und gelten heute als zwei der besten Vertreter ihrer Genres. Während Scott sich vom Misserfolg von Blade Runner erholte, bremste der Flop von Das Ding Carpenters vielversprechende Karriere aus. Es war sein erster Studiofilm nach den Independent-Erfolgen Halloween, Die Klapperschlange und The Fog – Nebel des Grauens.
Inzwischen genießt Das Ding aus einer anderen Welt natürlich Kultstatus und 2011 kam das Prequel (bzw. Quasi-Remake) The Thing in die Kinos, das jedoch ebenfalls floppte und wegen seiner mittelprächtigen Computereffekte anstelle der grandiosen handgemachten Kreatureneffekte des Originals kritisiert wurde. Dem Vermächtnis von Carpenters Film hat das Prequel jedoch nicht geschadet und 2020 kündigten Universal und Genreschmiede Blumhouse, die schon Carpenters Halloween-Franchise wiederbelebt hatten, eine Neuadaption der Novelle "Who Goes There?" von John W. Campbell Jr. bzw. deren erweiterten, erst 2019 veröffentlichten Fassung mit dem Titel "Frozen Hell", auf der Carpenters Film basierte, an.
Bevor Ihr Euch über ein mögliches Remake aufregt, solltet Ihr nicht vergessen, dass Carpenters Film bereits ein Remake war, denn die zugrundeliegende Novelle wurde zuvor 1951 von Christian Nyby adaptiert. Doch vielleicht wird es gar kein Remake sein, denn in letzter Zeit hat Carpenter wiederholt Andeutungen gemacht, dass eine direkte Fortsetzung des Originalfilms kommen könnte. Am Ende des Films verdächtigen die beiden Überlebenden MacReady (Kurt Russelll) und Childs (Keith David) einander, vom Ding assimiliert worden zu sein, während sie ihren wahrscheinlichen Erfrierungstod erwarten. Ob einer von ihnen das Ding ist und ob sie überleben oder sterben wurde bewusst offengelassen und gerade das macht das Filmende so eindrucksvoll. Doch vielleicht bekommen wir demnächst eine Antwort darauf, wie Carpenter kürzlich verriet: (aus dem Englischen)
Ich denke einfach, dass es da noch etwas zu erzählen gibt, was ich euch aber nicht verraten werde. Aber es gab einige Diskussionen über Das Ding und was wir damit machen könnten, denn soweit wir wissen, leben die beiden Hauptcharaktere Childs und MacReady immer noch. Sie lebten am Ende von Das Ding aus einer anderen Welt, also leben sie vielleicht immer noch.
Als Carpenter kürzlich bei einer Horror-Convention direkt darauf angesprochen wurde, ob es eine Fortsetzung zu dem Film geben wird, hielt er sich bedeckt und erklärte:
Ich wurde zur Verschwiegenheit verpflichtet, weil es möglicherweise, aber ich weiß nicht ob das wirklich kommen wird, möglicherweise wird jedoch Das Ding 2 kommen.
Carpenter selbst hat seit The Ward vor über zehn Jahren keinen Film mehr selbst inszeniert und scheint auch nicht besonders heiß darauf zu sein, sich wieder in den Regiestuhl zu setzen. Sollte also Das Ding 2 kommen, würde er vermutlich höchstens in derselben Funktion zurückkehren wie bei den neuen Halloween-Filmen: als Produzent, Berater und möglicherweise Komponist. Die berechtigte Frage bleibt jedoch, ob ein nahezu perfekter Film wie Das Ding überhaupt eine moderne direkte Fortsetzung braucht.