Oscarpreisträger, Actionstar, Exzentriker, Steuerschuldner und der Mann, der eine Zeitlang jede denkbare Rolle angenommen hat, die ihm angeboten, aber dennoch vor der Kamera immer alles gegeben hat. Nicolas Cage ist ein Schauspieler wie kein anderer, ein Künstler und ein lebendgewordenes Meme. Sein Karriere-Comeback, das vor einigen Jahren mit Indie-Perlen Mandy und Pig begonnen hat, erreichte dieses Jahr seinen vorläufigen Höhepunkt mit Longlegs. Als satanischer Serienkiller spielt er in dem Film die fieseste und vielleicht irrste Rolle seiner Karriere. Dabei ist er kaum zehn Minuten lang im Film zu sehen, doch wer ihn gesehen hat, wird Cages Visage und seine Performance nicht so schnell vergessen.
Dank fantastischem Marketing und dem Hype um Cages Rolle wurde Longlegs zum größten Horror-Überraschungserfolg des Jahres und spielte bereits mit über $100 Mio weltweit mehr als das Zehnfache seines Budgets ein. Das macht Longlegs zu Cages umsatzstärkstem Film seit zwölf Jahren. Ist es nicht höchste Zeit, dass Cage auch wieder in großen Hollywood-Filmen mitspielt?
Die naheliegendsten Kandidaten sind Sequels zu zwei seiner größten Hits, die seit dem Beginn der Cagessaince im Gespräch sind: Face/Off 2 und Das Vermächtnis der Tempelritter 3. Zu beiden bekommen wir in regelmäßigen Abständen hoffnungsvolle Meldungen, doch konkrete Fortschritte gab es leider bei keinem der Projekte.
Das neuste Update stammt von Drehbuchautor Ted Elliott, der (inoffiziell) an den Drehbüchern zu den ersten beiden Vermächtnis-Filmen mit Cage gearbeitet hat und nun als Autor des dritten Films verpflichtet wurde, nachdem sich zuletzt Chris Bremner (Bad Boys for Life) scheinbar erfolglos am Skript versucht hatte. Bei einem Podcast verriet Elliott, dass der erste Drehbuchentwurf zum dritten Teil fertig sei, aber noch überarbeitet werden müsse. Dabei enthüllte er, dass der Film die Ereignisse der kurzlebigen Serienablegers "Das Vermächtnis von Montezuma", das nach einer Staffel von Disney+ abgesetzt wurde, als Kanon berücksichtigt, nämlich den Tod von Harvey Keitels Charakter Agent Sadusky: (aus dem Englischen)
Agent Sadusky ist tot. Ich sehe die Serie als Kanon. Ich versuche, dem FBI eine andere Rolle zu geben als in den ersten beiden Filmen. Sie sind immer noch die Verfolger, sie repräsentieren immer noch Recht und Ordnung, aber wie sie vorgehen, wird etwas anders sein.
Außerdem soll sich im Film die Beziehung zwischen Cages Ben Gates und seinem Assistenten und Freund Riley (Justin Bartha), der auch im Serien-Spin-Off dabei war, verändern:
Riley hat sich mehr als jede andere Figur verändert. Man muss ihn dazu nur in den ersten beiden Filmen anschauen. Im ersten Teil ist er das uninformierte Publikum. Das ist seine Rolle. Er ist der Typ, der sagt: "Wovon redest du da?"
Im zweiten Film hat er ein Buch über Kryptogeschichte geschrieben. Und er hat Recht! Er weiß etwas über Geschichte, was Ben nicht wusste. Und ich denke, dass man daran anknüpfen muss.
Es wird schwieriger, Exposition über geschichtliche Fakten in dem Film zu machen, weil es jetzt Dinge gibt, die Riley wissen kann. Im Drehbuch zum dritten Film hat sich innere Beziehung zwischen Ben und Riley auf eine Weise verändert, die beiden Schauspielern wirklich gefallen wird, denke ich.
Jerry Bruckheimer ist als Produzent die treibende Kraft hinter dem dritten Film, dessen Vorgänger weltweit insgesamt mehr als $800 Mio eingespielt haben. Das ist allerdings schon lange her (der erste Film feiert dieses Jahr sein 20. Jubiläum!), sodass es schwer zu sagen ist, ob das Publikum heute immer noch genauso begeistert über Cage als Indiana-Jones-trifft-Robert-Langdon-Verschnitt begeistert sein wird. Ich wäre auf jeden Fall dabei!
Quelle: NTH Podcast