Ezra Miller und Jason Momoa in Justice League © 2017 Warner Bros. Pictures
Quelle: Deadline
Wenn Ihr Comicverfilmungen mögt, das DC-Universum Euch besonders am Herzen liebt und Ihr davon entrüstet seid, wie es mit DC in den letzten Jahren und insbesondere in den letzten Monaten gelaufen ist, dann schnallt Euch an, denn jetzt wird’s wild. Nach zahlreichen Spekulationen haben die frischgebackenen DC-Films-Architekten James Gunn und Peter Safran, deren Entscheidung, Henry Cavill als Superman loszuwerden, bereits für Unmut bei vielen DC-Fans sorgte, offiziell ihre Pläne für die ersten drei Jahre eines zusammenhängenden DC-Universums, genannt DCU, enthüllt.
Wir werden mal ausnahmsweise nicht viel um den heißen Brei herumreden, sondern tauchen direkt in Gunns und Safrans umfangreiches Vorhaben ein. Die beiden haben die Pläne für Kapitel 1 ihres Gesamtplans enthüllt, der acht bis zehn Jahre umfassen wird. Los geht es mit dem Kapitel "Gods and Monsters". Dieses wird aus fünf Kinofilmen, einer Animationsserie und vier Realserien bestehen, die zwischen 2025 und 2027 erscheinen werden. Künftig umfasst der Plan zwei DC-Kinofilme und zwei DC-Serien für HBO Max pro Jahr. Allerdings betonte Gunn, dass Pläne sich ändern können, wenn das Drehbuch noch nicht steht. Mit einem Seitenhieb auf Justice League und den ersten Suicide Squad erklärte Gunn, dass man nicht ein gigantisches Projekt beginnen würde, wenn das Drehbuch nur zu zwei Dritteln fertig ist.
Alle angekündigten DCU-Filme und -Serien werden alle im selben Universum spielen. Gunn hat versprochen, dass ab jetzt alles einheitlich sein wird. Kein Arrowverse hier, Snyderverse da, und dann noch weitere Filme, die nicht mehr ins Snyderverse passen. Alles ist ein Universum und dafür wird The Flash sorgen. Laut Gunn hatten sie echt Glück mit den nächsten vier Projekten: Shazam! Fury of the Gods, The Flash, der das DCU resetten wird, Blue Beetle, der gewissermaßen eine eigene Welt hat, die direkt ins DCU hineinpasst, und schließlich Aquaman and the Lost Kingdom im Dezember, der direkt in das Universum überleiten wird, das Gunn und Safran geplant haben.
Wer Sorge hatte, dass die diesjährigen vier DC-Verfilmungen bedeutungslos sind, weil Gunn und Safran danach alles neu machen würden, irrte sich. Nicht nur werden diese Filme das Fundament fürs DCU legen, ihre Darsteller sollen in ihren Rollen weiterhin beibehalten werden. Damit räumten Gunn und Safran jegliche Gerüchte über die Neubesetzung von Aquaman oder The Flash aus. Safran erklärte: (aus dem Englischen)
Diese vier Filme sind fantastisch. Es gibt keinen Grund, weshalb irgendwelche Charaktere oder Schauspieler aus diesen Filmen nicht Teil des DCU sind. Es gibt nichts, das ns das verbietet.
Neben Ezra Miller, Zachary Levi und Jason Momoa soll auch Gal Gadot weiterhin die Wonder Woman im DCU bleiben. Ihre nächsten Solo-Filme wird jedoch nicht Teil des "Gods and Monsters"-Kapitels sein.
Doch wird wirklich jede DC-Verfilmung im DCU spielen? Nicht ganz. Filme wie Todd Phillips Joker-Sequel mit Lady Gaga, Matt Reeves' The Batman 2, die Spin-Off-Serie "The Penguin" und der geplante schwarzer-Superman-Film von J.J. Abrams werden als Teil von DC Elseworlds kommen, wie in den Comics.
Gunn kritisierte offen den bisherigen Verlauf des DCU:
Wie vermutlich jeder weiß, war die Geschichte von DC ein Schlamassel. Es gibt das Arrowverse. Es gibt das DCEI, das dann aufgespalten wurde in Joss Whedons Justice League, und was danach kam, und das Snyderverse. Dann gab es "Superman & Lois", dann das Reeves-verse (von The Batman). Es gibt all diese unterschiedlichen Dinge. Sogar als wir kamen und The Suicide Squad machten, der zu "Peacemaker" führte, war plötzlich Bat-mite ein echter Typ, der vorher nie etabliert wurde. Niemand achtete auf die Verschwendung. Sie haben die Titel wie Partygefälligkeiten an alle verteilt, die sie angelächelt haben.
Harte Worte, aber nicht unwahr.
Doch was haben Gunn und Safran nun vor in ihrem ersten DCU-Kapitel? Zunächst zu den fünf Filmen:
Superman Legacy wird das DCU an der Filmfront lostreten. James Gunn schreibt das Drehbuch zu dem Film, den er nicht als Origins-Geschichte bezeichnet, der aber vom jungen Superman handelt, der seine Herkunft von Krypton mit seiner menschlichen Erziehung ins Gleichgewicht zu bringen versucht. Gunn will Superman als Verkörperung von Wahrheit, Gerechtigkeit und der amerikanischen Lebensweise darstellen, als personifizierte Gutherzigkeit, in einer Welt, in der diese Eigenschaft als altmodisch gilt. Superman Legacy wird am 11.07.2025 in die nordamerikanischen Kinos kommen. Ob Gunn auch die Regie des Films übernehmen wird, ist noch unklar, aber möglich.
The Brave and the Bold wird ein brandneuer Batman-Film sein, der innerhalb des DCU spielen wird. Die Batman-Rolle wird dafür neu besetzt, The Batman 2 mit Robert Pattinson bleibt davon unberührt. Der Film wird von Bruce Wayne und seinem Sohn Damien Wayne handeln, von dessen Existenz Batman 8-10 Jahre lang gar nichtw wusste. Damien Wayne wird von Gunn als "echter Hurensohn, ein Auftragskiller und Mörder" beschrieben, den Batman unter seine Fittiche nimmt und ihn zu Robin macht.
Supergirl: World of Tomorrow – Es ist unklar, ob Sasha Calle aus The Flash die Supergirl-Rolle in dem Film wieder verkörpern wird. Der Film soll den Unterschied zwischen Superman und einem abgehärteten, desillusionierten Supergirl zeigen. Der Film basiert auf Tom Kings Comicreihe über Supergirl aus dem letzten Jahr.
Außerdem sollen ein Swamp-Thing-Film über die düsteren Ursprünge der Kreatur kommen und The Authority, mit dem Gunn im DCU versuchen will, was er mit den Guardians of the Galaxy im MCU geschafft hat – aus im Mainstream vollkommen unbekannten, schrägen Charakteren beliebte Kino-Antihelden zu machen. Außer Superman Legacy haben alle anderen Filme noch keine Starttermine oder Autoren.
Und nun zu den fünf Serien:
"Waller" wird ein Spin-Off von "Peacemaker" sein und mehrere Darsteller der Serie zurückbringen. Gunn erklärte, dass "Waller" vor der bestellten zweiten "Peacemaker"-Staffel kommen wird, weil er aktuell noch mit Superman Legacy alle Hände voll zu tun hat und keine Zeit für "Peacemaker" hat. Viola Davis wird in ihrer Rolle als Amanda Waller zurückkehren. Christal Henry ("Watchmen") und Jeremy Carver ("Doom Patrol") schreiben die Serie, die erwachsener sein wird als die meisten anderen kommenden DCU-Projekte.
"Creature Commando" wird eine Animationsserie sein, die Gunn selbst geschrieben hat. Die Drehbücher sind fertig. Auch die Animationsserie ist Teil des DCU und ermöglicht es, anmbitonierte Geschichten zu erzählen, ohne $50 Mio pro Folge auszugeben. Die Geschichte handelt von einem Team übernatürlicher Kreaturen. Der Anführer ist ein Mensch, die anderen Team-Mitglieder sind ein Vampir ein Werwolf, ein Gorgon und Frankensteins Monster. Auch Weasel aus Gunns The Suicide Squad wird Teil der Serie sein.
"Lanterns" wird eine "Green Lantern"-Serie mit John Stewart und Hal Jordan als grüne Laternen sein. Es wird eine andere Serie sein als die von Greg Berlanti geplante "Green Lantern"-Serie. Berlantis Idee spielte im Weltall, "Lanterns" wird auf der Erde spielen.
"Booster Gold" ist aut Gunn eine Serie über einen Loser aus der Zukunft, derin unsere Zeit zurückreist und vorgibt, ein Superheld zu sein.
Schließlich wird "Paradise Lost" eine Serie sein, die auf der Insel der Amazonen Themyscira noch vor Wonder Womans Geburt spielen wird. Gunn verglich die Serie mit "Game of Thrones", da es darin um politische Intrigen gehen soll.
Das war’s erst einmal. Gun und Safran erklärten auch einige Grundregeln für ihr DCU: Kein Schauspieler wird mehr als eine Rolle gleichzeitig verkörpern, Jason Momoa wir also nicht wie vermutet, Lobo spielen, sondern bleibt Aquaman. Wer einen Charakter in einer Serie spielt, wird ihn auch in Filmen spielen und umgekehrt.
Gunn und Safran äußerten außerdem den Wunsch, mit The-Flash-Regisseur Andy Muschietti wieder zusammenzuarbeiten und ein Projekt für Ex-Batman Ben Affleck als Regisseur zu finden.
Wie gefallen Euch Gunns und Safrans Pläne für die nachhaltige Umgestaltung des DC-Universums von Warner?